Heute früh im Radio:
“Wir fragen Politiker: Wo sind Sie gepierct? … Anspruchsvolle Unterhaltung mit der Süddeutschen Zeitung.”
Mja, das kommt wohl drauf an, wie tief man seinen Anspruch setzt.
Heute früh im Radio:
“Wir fragen Politiker: Wo sind Sie gepierct? … Anspruchsvolle Unterhaltung mit der Süddeutschen Zeitung.”
Mja, das kommt wohl drauf an, wie tief man seinen Anspruch setzt.
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Hallo liebe Fangemeinde, es ist wieder soweit: Der Grand Prix Eurovision steht wieder an und wir haben uns um den Käseigel versammelt, samt Erdbeerbowle und ausreichend Schokolade, um eine kleine Fußballmannschaft zu verköstigen, und harren der gesangstechnischen Köstlichkeiten, die uns erwarten werden.
Aber davor haben die Eurovisionsgötter ja bekanntlich die Countdownparty in Hamburg gesetzt, und die führen wir uns jetzt mal erst zu Gemüte.
Barbara Schöneberger hat offensichtlich nach der Babypause wieder abgenommen, sich aber so scheussliche Ohrringe hingehängt, dass wir erstmal einen kräftigen Schluck aus der Bowle nehmen, damit alle Farben etwas vor den Augen verschwimmen. Wie immer regnet es in Hamburg auf der Reeperbahn, und wie immer fragen wir uns gleich beim ersten Act: “Wer zur Hölle ist das?” (Hurt? sagt Frau D. aus F.)
Nun erklärt man uns Cascada. Das macht das Lied nicht besser. Aber vielleicht stößt es ja wenigstens im Osten auf Gefallen. Frau Cascada wird auch prompt aus Malmö eingeblendet.
Nun singt Lena SO EIN SCHLIMMES LIED FRAU LENA MEINE OHREN SCHMERZEN. Zum Glück ist es auch schon vorbei und wir bekommen die Jury vorgestellt. Auch die kennen wir alle nicht außer Tim Bendzko. Und was hat sie gesagt? Florian Silbereisen? Ist das unser Volksmusik-Florian? Oder war es Flo-Rianne Silvernase und wir haben uns nur verhört?
Eurovision 2.0: Wir dürfen uns dieses Jahr voll im Trend eine App runterladen zum Abstimmen. Das machen wir natürlich nicht, denn wir sind ja im 80er Jahre Fieber mit dem Käseigel und da haben wir solch neumodisches Zeug auch nicht gebraucht.
Dann darf auch Tim Bendzko nochmal singen - da sind wir schon bei der Show mit den singenden Kindern bei eingenickt. Bei den Sportis wachen wir wieder auf.
Gerade recht zum Wort zum Sonntag. Wo ist die singende Nonne? Der Pastor ist öde und hat keinen Unterhaltungsfaktor.
Dann kommen andere Leute, die singen, und wir haben ein déjà vu aus dem letzten Jahr, als nämlich kein Schwein den Typen erkennt, der für uns letztes Jahr angetreten ist. Aber nun geht es los und auf nach Malmö!
Hallo Peter Urban! Wir begrüßen dich auch ganz herzlich und freuen uns auf ein spitzenmäßiges Intro mit einer animierten Raupe. Vorsicht, kleine Raupe, nicht dass einer auf dich tritt. Spontan springt die dicke Katze Pauline vor den Fernseher und versucht die Raupe zu fangen. Weg da Pauline, war dein Vater Glaser?
Dieses Jahr ziehen alle Sänger ein wie Olympioniken, während wir uns mental auf die Punktevergabe vorbereiten; wie immer gibt es verschiedene Kategorien: “Gesang” “Performance” “Special Effects/Py-ro-tesch-nik” “Etzettera”. Frau E. aus F. hat sich auch ansonsten schon vorbereitet und macht uns den Mund wässrig, dass es dieses Jahr ganz tolle Lieder gäbe.
Die Moderatorin sieht aus wie Cinderella auf Speed bzw. hat sich in einen pinken Bademantel geworfen und wir trinken wieder aus unserer farbmildernden Bowle. Wir tauschen uns bezüglich unserer Erfahrungen mit den kleinen Schwedinnen aus (nein, nicht wie ihr denkt, wo kommen wir da hin, das ist hier zwar das Internet, aber nicht so ein Blog) - Konsens im Raum: Die Schwedinnen sind häufig nicht blond, sehen aber immer wahnsinnig gesund aus.
Los gehen tut es mit
Frankreich: Armandine Bourgeouis mit “L’enfer et moi”
Die Französin hat sich in ein kurzes Lederkleid gezwängt und ist etwas heiser. Ah, davon habe ich gelesen. Das ist doch das Lied, wo die Frau angelehnt an Shades of Grey singt “Knack mich und back mich und schlag mich” und so…zum Glück singt sie auf französisch und wir verstehen es nicht. Die Frau sieht aus wie Courtney Love und hat keine Omas auf der Bühne. Frau S. notiert “langweiliges Gejammere”. Immerhin habe Frau Bourgeouis sich die Achseln schön rasiert. Frau D. lobt die große Nase der Dame - ob das beim Rest der Welt Punkte bringt? Herr Urban ist skeptisch: Es höre sich an, als habe die Frau gestern noch eine Weile gesoffen.
Litauen - Andrius Pojavis mit “Something”
An Depeche Mode angelehnt hieß es. Naja, das ist für Depeche Model kein Kompliment. Frau E. gibt zwar optische Punkte, votiert aber für “grottig” beim Gesang. Frau S. hat den Typen direkt vergessen, während er singt, meint aber “Dabeisein ist alles”. Von Performance kann man nicht wirklich reden. Immerhin hat der Mann sich wie weiland Wolle Petry bunte Bänder ums Handgelenk geschlungen.
Moldawien - Aliona Moon mit “O Mie”
Ui, ein Klavier auf der Bühne. Und Tänzer! Die Performance-Kategorie ist schließlich auch wichtig..Wobei die Frau auch ein schönes Kostüm an hat - das ist von unten beleuchtet! Special Effects auch noch! Das gibt Punkte. Und die Tänzer geben alles. Sensationell, die Kobra. Und die Frau hebt sich unter Blitzen von der Bühne, na das muss man performancetechnisch erst mal überbieten. In welcher Sprache sie singt, wissen wir allerdings nicht. Aufs Lied achten wir insgesamt nicht so. Aber der Gesamteindruck ist ja entscheidend und der ist ganz gut.
Finnland: Krista Siegfrieds mit “Marry Me”
Frau Siegfrieds springt im grottigen Tüll-Ensemble mit Neonschuhen auf die Bühne und nervt alle nach 3 Sekunden - ein neuer Rekord. Das können auch die im subtilen Batman-Outfit gekleideten Tänzer nicht mehr rausreißen. Das Lied geht so “Ding Dong Ding Dong” (inclusive Glockengebimmel) und erinnert uns ein bisschen an die Rocky Horror Picture Show. Na, Frau Siegfrieds, das ist uns zu Musical. Geht gar nicht! ist das einhellige Urteil im Raum. PY-RO-TECH-NIK! Und die Tänzer mutieren zu Tänzerinnen. Nun, ein paar Performance-Punkte muss man doch notieren. Und der Kuss ohne Zunge zum Schluss - daran erinnere ich mich auch aus der Vorberichterstattung.
Spanien: ESDM mit “Contigo Hasta la Final”
Hm, die Spanier beginnen mit Dudelsack. Ist das traditionell für Spanien? Die Katze verlässt unter Protest den Raum. Die Spanierin sieht gut aus und hat eine Windmaschine mitgebracht, singt aber ganz schlimm schief. Au, das schmerzt im Ohr. Das Lied wäre gar nicht so schlecht, wenn man es nicht so scheps vortragen würde. Fernando Alonso lässt sich gerade von der Frau scheiden - ob die morgens viel in der Dusche gesungen hat? Bunte Luftballons steigen über dem Publikum hoch. Die Spanierin trägt keine Schuhe - Frau D. hat gelesen, dass das signifikant häufig öfter zum Gewinn beiträgt. Herr Urban pflichtet uns bezüglich des Gesangs bei.
Belgien: Roberto Bellarosa mit “Love Kills”
Herr Urban preist uns die mit dem Belgier aufzutretenden Tänzerinnen an. Da sind wir ja gespannt. Herr Bellarosa sieht aus wie weiland Chris de Burgh und ist uns gleich unsympathisch. AAAAARGH die Tänzerinnen tauchen unverhofft hinter dem Mann auf. Das ist in der Tat kein choreografischer Hochgenuss. Heiterkeitsstürme erschüttern den Raum, als die Tänzerinnen epileptisch hinter dem Mann am Mikro zucken. Die Kameraregie versucht dem Belgier ein paar Punkte zu retten und blendet die Tanzmäuse maximal aus. Das Lied ist ganz gut vorgetragen, gibt einen Sympathiepunkt für den Kleinen mit den Augenbrauen, der uns inzwischen etwas leid tut, es ist aber ziemlich öde Eurodisco-Kost.
Estland: Birgit mit Et Uuks Saks Alguse
Birgit ist schwanger, sagt Herr Urban. Ob das mitzählt, wenn die Anzahl der Leute auf der Bühne festgestellt wird? Frau Birgit singt so ramontisch, dass das Bild gleich schwarz-weiß wird. Die Windmaschine ist auch schon wieder an. Aussehenstechnisch ist die Estin ganz weit vorn. Das Lied ist ordentlich balladig und die Konversation im Raum schweift ab. Frau C. meldet sich per Telefon und erklärt, dass Estnisch (?) sich anhört wie Japanisch. Dafür gibt es aber keine Extrapunkte. Bisschen öde war das schon.
Weißrussland: Alyonah Lanskaya mit “Solayoh”
Ui, da purzeln die Punkte aus dem Osten nur so! Die Frau hüpft frohgemut aus einer Discokugel und singt Cha Cha - das hätten wir von Spanien erwartet! Es hat auch ein bisschen was Griechisches. Frau Lanskaya shaked ihre Hüften mit ihren Tänzern und DA!!! DIE KOBRA!!! Wir finden das durchaus amüsant. Das Lied ist natürlich scheusslich und der Text macht keine Sinn. Leider ist er auf Englisch und wir verstehen, dass die Frau singt “This song makes no sense” - ganz genau! Naja, muss er ja auch nicht. Hauptsache PY RO TESCH NIK!!!!!
Malta: Gianluca mit “Tomorrow”
Gianluca ist kinderlieb und Arzt und Frau U. war schon mal auf Malta. Das kann ja nur gut werden. Und eine Ukulele ist auch irgendwie involviert. Singt der Malteke auf Englisch? Es ist in der Tat ein bisschen wie eine Kindersendung. Ououou! Da singen wir gleich alle mit und warten darauf, dass Menschen im Bären- oder Dinosaurierkostüm hinten auftauchen. Tun sie aber nicht, aber immerhin gibt es Interaktion mit dem Publikum und alle klatschen mit. Frau D. ist genervt. Frau U. hat schon mental abgeschaltet und späht im Publikum nach Herrn S., der wie immer vor Ort die deutsche Fahne hochhält.
Russland: Dina Garipova mit “What if”
So sad…traurige Ballade mit Schnappatmung. Gleichzeitig rufen wir alle aus “DAS KENNEN WIR” - kennen wir das? Frau E. fragt, ob jetzt bald jemand zum Tanzen käme. Es scheint nicht so. Das ist wenig unterhaltsam und die Frau sieht aus wie eine Fleischwurst in ihrem rosa Kleid. Ich mutmaße, dass das ganz weit vorne landen wird. Frau U. erkennt einwandfrei die Tartarin in der Frau Garipova. Woher? “Das wurde vorher erwähnt”, sagt Frau U. - wer Peter Urban zuhört, ist klar im Vorteil.
Deutschland: Cascada mit “Glorious”
Na, da isser ja, unser schöner Beitrag. Der hat ja letztes Jahr schon gewonnen, warum also auch nicht dieses Jahr nochmal? Frau S. setzt sich aus Schreck auf die Fernbedienung und schaltet auf ZDF um. Aber doch nicht jetzt, Frau S.! Wir können uns aber immer noch nicht konzentrieren, denn leider haben wir gleichzeitig ein Bowleproblem, nämlich dass sie alle ist. Wir füllen rasch nach. Die Halle tobt. Und wir finden das Lied insgesamt auch nicht schlecht, da gab es schon schlimmere Auftritte und Frau Cascada war auch nicht blind. Frau C.’s Ferndiagnose ist begeistert von Cascada.
Armenien: Dorians mit “Lonely Planet”
Komponiert vom Black Sabbath Komponisten, sagt Peter Urban. Leider singen die Dorians etwas schräg und hören sich an wie die Scorpions. Ich erkenne auch ein bisschen Cat Stevens “The first cut is the deepest”. Da wirft der Special Effects Artist vorsichtshalber die Windmaschine an. Das Lied reißt uns jetzt nicht vom Hocker, aber wir haben Bowle nachgefüllt und sind nachsichtig. Und der Käseigel ist auch ganz gut.
Die Moderatorin kündigt uns schwedische Comedy an. Das ist doch eine gute Gelegenheit, das Stromkabel für den Laptop aus meinem Zimmer zu holen, damit uns hier der Saft nicht ausgeht. Die Comedy ist in der Tat nur mit exzessivem Bowlegenuss zu ertragen. Frau U. hat wieder Herrn S. am Bühnenrand erspäht, Frau E. aber einen Japaner - die dürfen doch gar nicht mitmachen. Naja, deshalb können sie auch trotzdem mal nach Schweden reisen, die Schweden haben ja auch ihre Finger ganz tief im J-Pop.
Niederlande: Anouk mit “Birds”
Anouk stürzt uns alle mit ihrem tiefsinnigen Lied über tote Vögel in eine tiefe Depression. “Die raucht immer” sagt Frau S. zur tiefen Stimme. Frau D. kennt aber Anouk: Die habe mal einen Hit gehabt, heißt es. Das macht dieses Lied hier nicht besser. Wir erspähen aber nunmehr alle Herrn S. am Bühnenrand mit einer Krone auf dem Kopf und eine deutsche Fahne schwenkend. Er hat offensichtlich Spaß bei der Sache. Prost!
Rumänien: Cezar mit “It’s my life”
Der Rumäne bekam bei der Spiegel-Rezension vorab den “Blutwurst-Preis” - und wow! was ne Show!!! Er hat ein Dracula-Kostüm an und singt in den allerhöchsten Tönen!!!! Das ist mein neuer Favorit. Performance-Kunst vom Feinsten, auch wenn unsere Gläser auf dem Tisch zerspringen. Und jetzt noch ein Dubstep-Rhythmus mit Stroboskop und Tänzer, die sich im Bühnennebel wälzen!!! Großartig. Wir sind begeistert und schwören, dass wir dafür alle nachher anrufen werden.
UK: Bonnie Tyler mit “Believe in me”
Der UK Beitrag startet mit maximalem Weichzeichner. Frau E. fragt nach, ob Frau Tyler betrunken ist oder ob das schon immer so war (Exhibit A: TOTAL ECLIPSE OF MY HEART). Das Lied ist etwas fad und countrymäßig, das kann die Bonnie besser. “Bonnie Tyler weichgespült” titelt Frau U. Da hebt sich die Bühne. Ob dafür nachher alle anrufen werden, weil sie Bonnie Tyler kennen? Naja, ein paar Punkte für UK werden sicherlich dafür rausspringen.
Schweden: Robin Stjernberg mit “You”
Der kleine Schwede schaut ganz reizend und ist ganz in weiß gekleidet. Er singt auch ganz hoch…ein bisschen wie Jodeln in den Alpen. Sein Backgroundtänzer sieht aus wie der Ibrahimovic. Nun klopfen sich alle auf die Hüfte. Warum? Soll das Trommeln symbolisieren? Warum hat er keine Pauke mitgebracht? Fragen über Fragen. Immerhin gibt es noch etwas Pyrotechnik, bevor wir vor dem TV einnicken. Der Japaner schwenkt die schwedische Fahne, da, ich habs ja gesagt.
Ungarn: Bye Aleks mit mit “Kedvesem”
Der ungarische Hipster ist Frau U. suspekt: Männer in skinny Jeans rufen diesen Effekt hervor. Das Lied ist auch ein bisschen wie eine Kindersendung, und entsprechend hat man hinten kleine Cartoons eingeblendet. Immerhin gefällt Frau U. und mir der Gitarrist, Frau E. moniert die Frisur. Frau S. würde beim Lied nicht wegschalten, wenn es im Radio läuft. Da haben wir’s.
Dänemark: Emmelie De Forest mit “Only Teardrops”
Oy! Eine Flöte flötiert uns ins Lied. Frau De Forest ist mit dem König verwandt und unglaublich hübsch. Und sie hat Trommler mitgebracht. Das Lied hört sich an wie damals Ruslana - das sehen wir ganz weit vorne. Frau De Forest trägt auch keine Schuhe, und da wissen wir ja, dass das an die Spitze bringt. Der Text ist jetzt nicht so weltbewegend, aber man hat vorsichtshalber Glitzerkonfetti mitgebracht und Pyrotechnik, und setzt sich daher ganz weit vor die Konkurrenz.
Island: Eythor Ingi mit “Eg a lif”
Der Isländer sieht aus wie ein Wikinger im schwarzen, schicken Anzug: Frau E. vergibt direkt Punkte fürs Beste Kostüm! Das Lied gemahnt an Jeff Buckley mit Hallelujah. Wir diskutieren über Männer mit langen Haaren, denn wir sind uns uneins, ob das gut ist oder nicht … der Isländer ist uns aber allen sympathisch. Frau D. vergibt Punkte für “Singen in einer schwierigen Landessprache”. Ja, gesungen war das ganz gut, das sagt auch Herr Urban.
Aserbaidschan: Farid Mammadov mit “Hold me”
Der kleine Farid kann nicht Skifahren, erzählt uns der Einspieler. Er trägt eine Art Nicki-Outfit und steht auf einem Plexiglaskasten, in dem einer turnt. Das lenkt uns von Farid ab, was Frau D. nicht begrüßt. Der Mann in der Plexiglas-Box gibt den Schatten für den Farid, das ist toll. Und jetzt noch eine Frau mit roter Schleppe - Performance ist da ordentlich geboten. Frau D. notiert die Nummer für später.
Griechenland: Koza Mostra mit “Alcohol is free”
Auch die Griechen singen in der Landessprache und haben eine winzige Balalaika mitgebracht. Skaaaaa!!!! Das Lied rockt, und die Griechen turnen über die Bühne. Das gibt auch Performance-Punkte. Und die Gitarren leuchten auch. Singen können die auch, die Griechen. Alcohol is free!!! Da füllen wir gleich nochmal Bowle nach. Opa!
Ukraine: Zlata Ognevich mit “Gravity”
Die Frau Ognevich lässt sich von einem starken Mann auf die Bühne tragen. Frau U. erkennt die gleiche Nase wie bei einer anderen Sängerin vorhin. Teilt man sich da den gleichen Chirurgen? Abgesehen von der Nase sieht Zlata aus wie die Frau vom paketaustragenden King of Queens. Ihr Nude-Kleid macht allerdings auch einen wurstpellenartigen Eindruck. Das Lied ist nicht wirklich schmissig, sie singt aber ganz gut. Naja, von uns gibt das trotzdem nicht viele Punkte.
Italien: Marco Mengoni mit “L’Essenziale”
Der Italiener trägt einen Konfirmandenanzug wie er nur Italienern und Japanern gefällt und singt als wäre er in San Remo, und sein Vorname wäre Eros. Das ist so unseres nicht wirklich. Und noch nicht mal ne Performance, um vom Song abzulenken. Nun, singen kann der Marco zumindest.
Norwegen: Margaret Berger mit “I feel your love”
Wir unterhalten uns über die relative Qualität von M&Ms gegenüber Smarties. Das sagt alles über das Lied. Frau Berger hat sich presswurstmäßig in ein Kleid gezwängt, das ihr eine Nummer zu klein ist. Dabei hat sie eigentlich eine gute Figur. Nein, das Lied ist nix. Frau D. mutmaßt, dass man das Lied vielleicht in einer Disco um 5 Uhr hören will, wenn man total betrunken ist. Frau U. will dann aber mindestens auch eine leuchtende Tanzfläche und Stroboskop.
Georgien: Nodi Tatishvili & Sophie Gelovani mit “Waterfall”
Die Georgier singen auf Englisch, was sie leider nicht so gut können. Passend zum Songtitel hat man die Bühne eingenebelt und es gibt Dampffontänen. Wir lassen das mal als Pyrotechnik durchgehen. Über das Lied sind wir uns unschlüssig, aber eine ganz ordentliche Ballade.
Irland: Ryan Dolan mit “Only Love Survives”
Der Ire sieht genau aus wie der Schwede vorhin. Und der junge Mann aus Litauen. Er hat sich aber in ein hautenges Lederoutfit gezwängt und nackische Tänzer mitgebracht. Und Leute, die trommeln. Das bringt ja auch häufig Punkte. Allerdings nicht zwangsläufig bei uns. Nun, als letzter Beitrag muss man sich eben etwas mehr anstrengen.
Jetzt noch der Schnelldurchlauf und dann geht es an die Abstimmung!
Und unsere Stimmen gehen an:
Frau Mon: Rumänien
Frau E.: Rumänien
Frau S.: Griechenland
Frau U.: Rumänien & aus Versehen für Malta & Ungarn & Griechenland
Frau D.: Rumänien & Moldavien & Aserbaidschan (fürs gute Aussehen) & eine leere SMS & Griechenland
Pausenfüller: Loreen sieht aus wie ein gerupftes Huhn. Frau U. fragt, ob das die Vögel sind, die bei der Frau vorhin vom Dach gefallen sind. Ansonsten hüpfen auf der Bühne Frauen im Overall. Was das alles miteinander zu tun hat, wissen wir nicht. Ninjas/Touareg/rote Burkhas sind auch involviert. Multikulti!
Ui, die Moderatorin hat sich umgezogen und sieht jetzt aus wie eine puschlige Cinderella. Jetzt gibt es wieder schwedische Comedy, yay! Dann singt die Moderatorin ein fröhliches Lied über schwedische Klischees…das Lied gefällt uns besser als alle Lieder vom ESC.
Nach der ellenlangen Auszählung (SHUT UP, LENA!!! YOU ONLY HAD TO READ THREE NUMBERS!!!) steht der Gewinner fest: Die Dänen dürfen nächstes Jahr den Grand Prix ausrichten. Herzlichen Glückwunsch, liebe Dänen, und schalten Sie auch nächstes Jahr wieder ein, wenn der Käseigel sein jährliches Coming Out hat und die Maibowle in Strömen fließt.
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Wollte mich nur mal außer der Reihe zu Wort melden und verkünden, dass es iTunes endlich geschafft hat: ich habe mir jetzt eins dieser schönen Dinge bestellt und hoffe, dass ich NIE WIEDER meine gesamten Playlisten neu erstellen muss, weil sie beim Update gelöscht worden sind.
Ãœbrigens: iTunes Match: Vom Prinzip her eine Super Sache, von der Ausführung her zumindest bei mir so mies, dass, hätte Bill Gates diesen Service angeboten, er dafür mindestens exkommuniziert worden wäre. Dazu kommt, dass Apple-Nutzer SUPERUNFREUNDLICH sind, wenn Leute in Foren nach irgendwas fragen, was einem als PC-User unklar ist. “GEH DOCH HEIM WENN DU ZU BLÖD BIST EINEN APPLE ZU BEDIENEN” scheint hier der Tenor. Und so werde ich das nun auch in Zukunft handhaben.
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Hallo liebe Freunde der leichten Unterhaltung!
Auch dieses Jahr haben wir uns wieder auf der Couch versammelt, um dem Grand Prix Eurovision im schönen und kaum unterdrückten Aserbaidschan beizuwohnen. Wie immer samt Käseigel (zu finden hier: Käseigel!)
Derzeit bereiten wir uns noch mental vor und trinken Erdbeerbowle. Aber es folgt ja gleich a) die peinliche Reeperbahn-Warmup-Party und b) das Wort zum Sonntag (Frau S heute morgen: “Kommt das eigentlich immer nur am Grand Prix Tag?” - soviel zur christlichen Einstellung des Haushalts).
20:15 unterbrechen wir die spannende Reportage auf dem ZDF über Traumhochzeiten der Königshäuser und schalten zu Countdown auf Baku. Wo uns eine Frau mit engen roten Hosen sogleich sowohl Udo Lindenberg als auch Unheilig als auch Peter Maffay ankündigt. Wenn das kein unterhaltsamer Abend mit der aktuellen Musikszene wird!
Wer die Frau mit den roten Hosen ist, wissen wir nicht. Unser Gebührengeld billig angelegt! Sehr gut, Herr und Frau ARD. Aber da holt man auch schon Anke Engelke her - die kostet mehr!
Und wo ich neue Gäste zur Tür hereinlasse, starten Jan Delay und Udo Lindenberg schon ins erste Lied. Das reißt keinen so richtig vom Hocker. Naja, können wir uns hinterher umso mehr über die Pyrotechnik freuen.
Frau U., die sich gerade warme Socken überzieht, schaut kurz hoch, um zu gucken, was passiert, und fragt interessiert: “Wer ist das jetzt?” - Das, Frau U., ist unser Star für Baku. Na, das kann ja heiter werden, wenn nicht mal Frau U. den Roman Dingenskirchen kennt. Der Dingenskirchen trägt eine kleidsame NY Yankees Mütze (hat er eine Glatze?) und beantwortet fröhlich Fragen. Das ist hochinteressant, und deshalb schauen wir spontan Hochzeitsfotos von Frau D.
Baku blinkt im Hintergrund.
In Hamburg jetzt Tim Bendzko (sp?). Den kann ich ja überhaupt nicht leiden. Hat der nicht irgendwas gewonnen? Warum, weiß man nicht. Zum Glück ist der nicht nach Baku gefahren, weil auch optisch kann man mit dem keinen Blumentopf gewinnen. A propos keinen Blumentopf - man zeigt uns ein paar Leute, die bereits im Vorfeld ausgeschieden sind: Offensichtlich zu Recht. Von den Leuten auf der Bühne kennen wir immer noch nur Anke Engelke. Vielleicht sind wir out of touch mit der heutigen Jugend.
Doch, halt, Frau D. kennt Mieze von MIA. Offensichtlich haben wir die mal in Concert gesehen. Ich habe dieses Trauma scheinbar verdrängt. OOOOOH!!! Die russischen Omis!!!!!!! Ich hole schon mal mein Handy raus und programmiere die Nummer von Russland auf Speed Dial ein.
Thomas D. ignorieren wir und philosophieren statt dessen über lustige Katzenvideos im Internet. Zum Beispiel dieses: Ninja Cat. Oder dieses: EINS ZWEI DREI VIER. Und natürlich das Scary Chipmunk. In Hamburg? Da singt MIA und nun wird mir auch erinnerlich, warum ich mich NICHT an das Konzert erinnern mag.
Jetzt werden Leute interviewt, die wir auch nicht kennen, und wir wissen nicht, ob das daran liegt, dass die völlig unprominent sind oder daran, dass unser Skill im Promi-Erkenning mit dem W3 ausgewürfelt wurde (NERDALERT!)
Ah, Unheilig erkennen wir. Aber da wünschen wir uns, so zu sein wie Frau J. aus Neuseeland, die den Grafen noch nie gesehen hat. Der Wunsch nach “Mach doch lauter, ich kenn das nicht” wird aber von der Runde abschlägig beschieden “sonst kommt Frau J. nie wieder aus Neuseeland zu Besuch”.
Wir verpassen das Wort zum Sonntag, weil wir uns noch spontan auf YouTube Lemur Loves Scratches anschauen.
Aber schon geht es los mit der Eurovision. Dum du di dum du di duuuuu du! Und der Einstieg gleich mit PY-RO-TESCH-NIK. Und Dieter Bohlen, der teuflisch steppt. Mit Blumen und aserbaidschanischen Derwischen im Hintergrund. “Ist das schon die erste Nummer?” will Frau E. wissen. Nein, aber wenn es so wäre, würden die Leuchtwesten sicherlich eine hohe Bewertung in der Kategorie “Kostüm” abstauben. Die Choreo ist so so. Anschließend Schleiertanz. Frau J. zitiert die Statistik “Da sind die in Aserbaidschan auch ganz führend” “Im Schleiertanz?” “Ja und so” Von der Pressefreiheit her ganz hinten, aber immerhin in Bezug auf Schleiertanz ganz vorn - man muss nur Prioritäten setzen. Da, ein Trommler. Wir raten den Verwandtheitsgrad zum Präsidenten “Der Chauffeur?” (Man hat uns ja als Pausenclown den Neffen des Präsidenten angekündigt. Wobei mich das an weiland Takeshis Castle erinnert - da gab es als Teetassenschleuderer Michiru Jo, den Neffen des Fürsten.)
Der Siegersong vom letzten Jahr. Frau J. fragt nach “Welches Land hat damals gewonnen?” Peinlich berührtes Schweigen. Frau J. entschuldigt sich sogleich. Frau U. und ich kennen das Lied ja intensiv als Cool-Down vom Step Aerobic Unterricht. Ansonsten erinnert es vage an den deutschen Beitrag, sagt man. Ich habe den nicht im Ohr und muss das spontan glauben.
Da, die Kusinen des Fürsten. Haben sich in enge Kleidchen gezwängt, oben eine Körbchengröße zu klein. Ob das dem Imam gefallen wird? Hoffentlich marschiert der Iran nicht gleich ein. Sogleich meldet sich beschwichtigend Peter Urban (Hallo, Herr Urban!) zu Wort und erzählt uns Schwänke über den Baufortschritt in Baku.
Und nu geht es los! Der erste Beitrag kommt aus
United Kingdom - Engelbert (Humperdinck, 76) mit “Love will set you free”
Engelbert hat so was Johnny Cashiges in der späten Phase auf der Bühne und ist offensichtlich deprimiert. Er hat einen einsamen Gitarrenspieler mitgebracht. Na ja. Wir vergeben niedrige Punkte in Kostüm und Pyrotechnik. AUS DRUCKS TANZ! im Hintergrund. Das haben wir nicht als Kategorie, aber man kann das sicherlich als Special Effect verbuchen, wenn man großzügig ist. Frau U. denkt über einen Alte-Männer-Bonus nach. Ansonsten finden wir das etwas öde. Immerhin singt Engelbert nicht falsch, und da kommt auch ein Feuerregen. Wir korrigieren die voreiligen Pyrotechnikbewertungen. Was für ein Finale!
Als nächstes
Ungarn - Compact Disco mit “The sun of our hearts”
Peter Urban hat total recht mit “Die haben was von Depeche Mode”. Depeche Mode, wenn man sich die echten Depeche Mode nicht leisten kann. Komische 80er Jahre Lichteffekte - das gibt keine hohe Pyrotechnik-Bewertung. Wobei, wir haben ja gelernt: Erst das Ende abwarten. Aber die Kostüme mit dem schwarzen Leder (ohne Federn!) erhalten auch nicht viele Punkte. Und das Lied ist langweilig. Daran erinnert sich doch keiner bei der Abstimmung. Nee, das wird nix. Und auch am Ende nicht mehr Pyrotechnik, tja, manchmal hilft auch das Abwarten nicht.
Dann:
Albanien - Rona Nishliu mit “Suus”
Ein kleines akustisches Missverständnis lässt uns eine 25-jährige Oma erwarten (es handelt sich bei Frau Nishliu um eine Roma). Frau Nishliu hat eklige Dreadlocks und sieht mit ihrem futuristischen Kostüm vage aus wie ein Alien aus “Fifth Element”. Sie singt anklagend in die Kamera wie Björk auf Kosovo (Frau J.) und wir haben spontan Angst. Und bei den hohen Tönen halten wir unser Bowleglas fest. Zum Glück hat die Katze bereits vorher den Raum verlassen. Da schmerzt das Trommelfell gar sehr. Frau Nishliu singt sich die Seele aus dem Leib und wir fragen uns, ob in der Halle geklatscht wird, damit sie möglichst schnell wieder geht. Bei uns gibt das eine niedrige Punktebewertung.
Dann geht es weiter mit
Litauen - Donny Montell mit “Love is blind”
Frau E. hat den Titel bereits im Radio gehört und vergibt das Urteil “grässlich”. Der Mann trägt eine Augenbinde. Ob der wirklich blind ist oder ist das nur Show? Frau U. fragt nach, wie er auf die Bühne gefunden hat, ob er geführt wurde oder was. Das Lied ist in der Tat nicht so doll und wir wünschen uns, Liebe wäre nicht blind, sondern taub. AAAAAH! Da reißt sich der Mann spontan die Augenbinde vom Leib und rollt die Hüften, dass wir spontan erblinden. Sehen kann der offensichtlich. Und auch Akrobatik. Zum Glück sind zwei aus unserer Runde schon schwanger, denn mit den Bewegungen droht sicher eine Spontanschwangerschaft bei weiblichen Zusehern. Immerhin nicht so langweilig, wie wir zu Beginn befürchtet hatten, urteilt die Runde.
Als nächstes
Bosnien-Herzegovina - Maya Sar mit “Korake Ti Znam”
Frau Sar hat einen Flügel mitgebracht. Ihr Kostüm erinnert mich spontan an eine Klingonen-Uniform aus Star Trek. Khaaaaaan! (NERDALERT) Ansonsten ist das Lied balladig und öde. Frau U. erkennt in Frau Sar eine Ähnlichkeit zu Morticia Addams (nur in blond). Frau J. ist vom Gesamteindruck unzufrieden. Immerhin wird jetzt die Windmaschine angeworfen - vielleicht hätte Frau Sar keine 200 kg Haarspray reinmachen sollen. “Immerhin ist sie schlank” wird geurteilt - aber das hier ist ja kein Top Model, sondern ein Gesangswettbewerb.
Oooooh!!! Die Omas!!!
Russland - Volanovskiye Babushki mit “Party for Everybody”
OOOOOOH! Die Omis backen! Sie singen ein bisschen schief, aber das macht nichts. Die Kostüme sind 1a. Und die Omis haben sogar eine Choreo einstudiert! Wir klatschen spontan mit und schunkeln. Ich bin immer noch für die Omis. “Schräger Gesang aber mitreißend” notiert Frau U. “Boom, boom, come on and dance”. Das verstehen wir. Und da werden auch noch Plätzchen gereicht. Das zählt als Pyrotechnik. Die Halle tobt und wir auch. Wenn wir doch nur jetzt schon anrufen dürften!
Als nächstes (schwerer Stand nach den Omis)
Island - Greta Salome and Jonsi (alle Akzente weggelassen) mit “Never forget”
Kostüme haben die keine spektakulären. Immerhin ist Greta eine Teufelsgeigerin und sieht auch gut aus. Wenn auch ein bisschen unterm Toaster eingenickt. Im Hintergrund treibt auf dem Bühnenbild ein Eisberg vorbei. Hoffentlich kommt bald die Titanic, das gäbe Entertainment-Punkte. Greta geigt sich den Wolf, dass die Extensions wild in der Windmaschine wehen. Also melodisch ist das Lied ja irgendwie, hat aber wenig Erinnerungswert. Frau U. übrigens findet das Lied ganz scheusslich. Aber da kann ja jeder urteilen, wie er will.
Als nächstes kündigt uns Peter Urban jazzgymnastische Höhepunkte an, da sind wir gespannt
Zypern - Ivi Adamou mit “La La Love”
“Das klingt wie Vengaboys” ist das spontane Urteil der Runde. Die Mädchen turnen in der Tat lustig auf der Bühne, sogar mit Hebefiguren und allem. Kostümmäßig ist das eher wie Flintstones meets Chachacha. In Nude. Man sieht die Mädchen kaum vor dem Hintergrund, wie sie sich wie weiland Las Ketchup einen abstrampeln. Frau J. vergibt spontan Punkte in der neu definierten Kategorie “Fitness”. Da hatte ja Engelbert nicht so gut abgeschnitten. Daher haben die Mädchen auch schönere Beine. Also bei mir zieht das Lied jetzt nicht so. Frau U. und J. hingegen sind mitgerissen und klatschen spontan.
Jetzt zu den Nachbarn
Frankreich - Anggun (Kostüm: Jean Paul Gautier) mit “Echo (You and I)”
Bzw. Anggun kommt eigentlich aus Vietnam. Aber sie hat gschmeidige Akrobaten/Turner mitgebracht. Das gibt auch wieder Fitness-Punkte ohne Ende. Das Lied ist im Vergleich eher langweilig. Da hilft auch nichts, dass Anggun von den Tänzern locker angehoben wird. Wir hören sie auch nicht besonders gut. Ob da einer hinter der Bühne am Ton gedreht hat? Anggun lässt sich derweilen den Wind um die Oberschenkel blasen. Verhaltener Applaus in der Halle. Gesamteindruck “na ja”.
Ui, da sind sie wieder (letztes Jahr habe ich für Euch gestimmt, amici):
Italien - Nina Zilli mit “L’Amore et la Femmina (ohne Akzent)“
Die Frau Zilli erinnert uns an Amy Winehouse. Ob die auch so viele Drogen nimmt? Dünn ist sie jedenfalls. Kostüm hat sie kein besonderes an. Aber immerhin rote Schuhe, und sogar ihr Knopf im Ohr ist rot. Ton in Ton! Das Lied erinnert uns auch an ein anderes, aber wir kommen nicht drauf “da wird so geschnippst!!!” Insgesamt aber eigentlich ganz nett. Wir warten mal noch ab, ob da noch ein Special Effect kommt. Nein, leider nicht, da müssen wir die Punkte niedrig halten. Immerhin singt sie auch Italienisch, das ist ja immer ganz gut, wenn auch die Landessprache mal dran kommt.
Jetzt der nächste Teilnehmer
Estland - Ott Lepland mit “Kuula”
Wir erinnern uns nostalgisch an weiland die kleinen Esten. Oder waren es doch Letten? Die jedenfalls so gehüpft sind. Aber das alles ist schnell vergessen, als Herr Lepland im Brustton der Überzeugung sein Lied schmettert. Leider hat er a) Raupenaugenbrauen (Frau U.) und sieht b) aus wie ein Ex-Praktikant aus der Ex-Firma der Frau D. Hintenan wird noch ne Frau beleuchtet, was die zu tun hat, wissen wir nicht. Da fand ich den Engelbert besser. Frau J. ist eher positiv gestimmt. Baltischer Herzschmerz, sagt Herr Urban. Da hat er recht.
Als nächstes
Norwegen - Tooje (Fernsehmoderator und Sozialpädagoge) mit “Stay”
Wie der Tarkan! (und ein bisschen wie Assassins Quest - NERDALERT) Hässlich ist der nicht. Auch wenn er nicht Ricky Martin ist, es aber gerne wäre. Aber er tanzt super. Auch so ein bisschen Bauchtanz. Das Hemd eingerissen bis zum Bauchnabel, das ist schon OK kostümtechnisch. Wir ziehen aber ein paar Punkte ab für die Spandex-Leggins. Und da, auch ein bisschen Pyrotechnik. Dazu können wir gut steppen. Na, das war ja ganz nett.
Kleine Pause! Eine der Moderatorinnen plauscht mit Engelbert. Wir hören nicht zu. Und schon geht es weiter.
Aserbaidschan - Sabina Babayeva mit “When the Music Dies”
Verteidigung des Heimspiels! Können die sich doch gar nicht leisten. Wobei die Frau alles gibt einsam im Nebel wandernd. Und sie hat auch einen Genie aus der Lampe mitgebracht. Und sie hat Federn am Kostüm, das auch die Farben ändert. Hochspektakulär. Aber es sieht ein bisschen aus als wäre da was ausgelaufen. Frau J. notiert “Menstruierender Schwan”. Immerhin singt sie ordentlich. Aber wieder so ein langweiliger Song. Wir warten noch auf den Knaller. Frau U. notiert “Aufgespritzte Lippen” unter “Special Effect”. Ob das eine valide Bewertung ist?
Rumänien - Mandinga mit “Zaleilah”
IIIIIEEEH ein Dudelsack. Und Trommeln. Die erinnern mich an die Band, die vor einigen Jahren mal unterbrochen wurde, weil ein nackter Mann auf die Bühne sprang. Die durften dann nochmal. Hoffentlich hüpft hier keiner rauf, weil die Aprés Ski Nummer will keiner zwei Mal hören. Die Band ist offensichtlich kubanisch, wie uns Herr Urban mitteilt. Das erklärt, warum sie spanisch singen. Nächstes Mal heuern wir auch einfach Leute mit Zertifikat in Lambada an. Aber immerhin Flammenshooter. Und sie haben Instrumente dabei. Wobei wir nicht wissen, ob die Leute die Instrumente wirklich spielen.
Dänemark - Soluna Samay mit “Should’ve known better”
Admiral Samay an Bord, aye aye! Warum trägt die Frau eine Kapitänsmütze? Und sie hat eine Gitarre mitgebracht. Und zwei Leute mit Celli. Das macht das Lied nicht spannender. Eine Frau hinten räkelt sich auf einem Sofa - das erinnert uns weiland daran, dass wir mal Dita von Teese dabei hatten. Die Frau hier ist aber keine Dita. Wobei uns das damals auch nicht weitergeholfen hat. Aber wir schweifen ab. Was eigentlich alles über das Lied sagt, was gesagt werden muss.
Griechenland - Eftheria Eftheriou mit “Aphrodisiac”
Ui, Sirtaki! Da gibt es gleich wieder Fitness-Punkte! Opa! Wobei sich die Griechen ja vermutlich auch keinen Sieg leisten können. Aber die Frau hat auch wohl wissend, wo die Finanzierung herkommt, ein schwarz-rot-goldenes Kostüm angezogen. Hinten eine Muschel wegen der Venus. Da schüttelt die Frau ihr wildes Haar. Na, mit dem Beitrag muss sich Griechenland keine Sorgen zu machen für nächstes Jahr. Und auch Frau Merkel kann den Haushalt beruhigt verabschieden ohne noch ein Extra-Budget für “Entertainment-Bonds” klarzumachen.
Und nu der Favorit:
Schweden - Loreen mit “Euphoria”
Geht schon mal gut los mit Strobo-Light und Windmaschine. Mit Ansage. Und das Lied kennen wir zumindest alle von David Guetta. Das kann man natürlich schön in der Disse spielen. Up up up. Frau U. prognostiziert den Sieg. Frau J. aus der Neuseelandperspektive moniert den “schlechten Europop”. Jedem Kontinent das Seine. Auf der Bühne schneit’s und es wird Capoeira gekickt. Warum auch immer. Mit Hebefigur! Die Fitness-Freaks im Raum applaudieren spontan. Die anderen fanden die Omas besser.
Als nächstes
Türkei - Can Bonomo mit “Love Me Back”
Maximale Teilnehmerzahl auf der Bühne. Das Lied gemahnt ans Titellied der Addams Family. Herr Bonomo trägt auch eine Kapitänsmütze und ein wallendes Kostüm. Die Backgroundtänzer sehen vage aus wie Batman, hinten kocht im Bühnenbild der Baggersee. Wir schütteln spontan die Schultern. Ein bisschen sieht das Ganze auch wie die Augsburger Puppenkiste. EEEEEine Insel mit zwei Bergen! Da war der erste Eindruck besser als das, was jetzt hinten rauskam. Ui. Da mimen die Tänzer spontan ein Boot. Aus den Umhängen! Toll. Das gibt ein paar Punkte von uns.
Spanien - Pastora Soler mit “Quedate Conmigo (ohne Akzent)”
Das ist doch die, der man nahegelegt hat, sie möge doch vielleicht nicht so ganz ihr Bestes…mit der wirtschaftlichen Situation in Spanien und so..na, mal sehen, was da noch passiert. Bislang ziemlich öde, aber Herr Urban hat uns vorher eine Explosion der feurigen Flamenco-Tänzerin angekündigt, darauf spekulieren wir. Es hat sich auch noch keiner das Kleid vom Leibe gerissen, was ist da los bei diesem Grand Prix? ACHTUNG DIE WINDMASCHINE. nee, sonst ist da nicht mehr. Was für eine Explosion, Herr Urban? Wir sind enttäuscht. Stimmlich vielleicht, aber gut. Pyrotechnik war da weit und breit nicht zu sehen.
Und nu unser Beitrag
Deutschland - Roman Lob mit “Standing Still”
“Wer ist das jetzt?” Frau U. hat aus ihren Fehlern der Pre-Show nichts gelernt. UNSER STAR FÃœR BAKU FRAU U.! Wenn der aber auch ständig seine Mütze wechselt. Frau U. schunkelt spontan mit. Ich finde, dass der ein bisschen aussieht, als hätte er einen Kopfverband an. Nu ja, das Lied ist ganz OK und man hört das ja auch stet im Radio, aber ob sich da die anderen Ländern dran erinnern werden? Wo ist denn da der Fun-Factor? “Der Fun-Factor liegt in der Erdbeerbowle” philosophiert Frau U. Da hat sie natürlich recht. Wir gehen Nachschub einfüllen.
Der nächste Beitrag ist
Malta - Kurt Calleja “This is the Night”
Wo ist die dicke Frau, die die immer dabei hatten? In Rente? Babypause? Herr Calleja hat immerhin samt Band gelbe Socken an. Und kleine Tanzanlagen mit einem enthemmten DJ. So hip-hoppig ist das Lied gar nicht, wie der DJ tut. Die Frau am Schlagzeug wackelt mit dem Hintern, aber das hilft auch nicht viel. Wir wünschen uns die dicke Frau und ihre Balladen zurück. Wow! Tolle akrobatische Tanzeinlagen vom DJ. Und Goldregen. Da legen die sich total ins Zeug. Ob das den Beitrag retten kann? Ick wees ja nich.
Als nächstes
Mazedonien - Kaliopi mit “Crno i Belo”
Frau Kaliopi ist schon wat älter und hat so das Flair “alternde Operndiva”. Ausdrucksgesang ist wohl eher so was kulturelles…AAAAH HEADBANGING FTW WO SIND LORDI WENN MAN SIE BRAUCHT? Spontan erinnern Frau U. und ich uns an weiland Nu Pagadi. Die sind ja auch ganz weit gekommen damals. Wir finden das Lied gar nicht so schlecht und rocken mit. Na, dem kann man mal paar Punkte geben.
UI JEDWARD UIII spontaner Szenenapplaus:
Irland - Jedward mit “Waterline”
Jedward machen ein bisschen auf Starlight Express und hüpfen wild. Wir hüpfen mit. WOOH! Das Lied ist auch ganz lustig. Wasserspiele! Das hatten wir noch nie. Das muss die volle Pyrotechnik-Punktzahl geben! Da hätte es den anschließenden Goldregen gar nicht gebraucht. Und am Schluss mimen die beiden auch noch zu Zweit ein Herz - das ist ja sensationell. Da ist der Fun Factor doch auch ohne Bowle da UND JEDWARD STÜRZEN SICH IN DIE FONTÄNE. Douze Poing! Wir applaudieren ungehemmt. Der Favorit bisher!
Und weiter gehts mit
Serbien - Zeiko Joksimovic mit “Nije Ljubav Stvar” (ohne Garantie auf Rechtschreibung und Akzente)”
Das hört sich an wie die Filmmusik zu “Flipper ist tot”. Tragisch. In Serbien gibt es wohl nicht viel zu lachen. Auch das Bühnenbild zeigt Höllenfeuer. Herr Joksimovic müht sich redlich, aber unseres ist das nicht so. Nur Frau D. hat eine Schwäche für Herz-Schmerz-Balladen aus dem serbischen Sprachraum.
Next!
Ukraine - Gaitana mit “Be my Guest”
Gaitana taucht hoch spektakulär hinter Videoleinwänden auf und schüttelt ihr Fransenkleid. Und hat sich Alufolie um die Hände gewickelt. Das Lied hört sich an, als ob es in jeder russischen Disco douze poing erhalten würde. Die Tänzer steppen entsprechend um Gaitana herum. Whoa! Spontan müssen wir unsere Gläser ob des Ultrasonargesangs festhalten. Frau Gaitana umgeht das Mitbring-Verbot von mehr als 5 Leuten, indem sie eine jubelnde Menge auf der Videoleinwand animiert. Ja ist das denn erlaubt? Herr Urban, übernehmen sie.
Als letzter Act geht nun ins Feld
Moldawien - Pasha Parfeny mit “Louta” (wieder mal ohne jeglichen Akzent)
Pasha sieht aus wie Kai Pflaume, wenn der bei den Village People mitsingen würde als “Cowboy”. Das Lied enthält viel Tuba. Ich glaube, das gehört so in Moldawien. Frau J. findet das Lied ganz lustig, Frau E. vergibt spontane Entertainment-Punkte, weil die Tänzerinnen um Pasha herum so hüpfen. Bei den Flintstone-Mädels haben wir uns alle über die Akrobatik noch gefreut, inzwischen sind wir ein wenig abgestumpft. Frau D. zeigt sich besorgt, dass dieser Clip auf YouTube gepostet das schlechte Image der Europäer im Hinblick auf Entertainment-Optionen bei den Amerikanern besiegeln würde.
So, das war’s und nu können wir abstimmen. Bei uns hält sich die Präferenz für die Omas und Jedward die Waage. Aber man kann ja mehrere SMS absenden.
Die Abstimmung! Das kann dauern. Währenddessen ruhig rasch noch mal die Gewinner der letzten 10 Jahre Revue passieren lassen.
And the winner is… Sweden!
Warum auch nicht. Wobei uns Jedward irgendwie leid tun und traurig auch der arme alte Engelbert DU WARST NICHT SCHULD ES WAR DER STARTPLATZ 1 DERS DIR VERSAUT HAT. Und auch nochmal ein Gruß an die kleinen Omas, bevor wir uns leise ins Bett verabschieden. Schalten Sie auch nächstes Jahr wieder ein, wenn es heißt “Germany Douze Points - NOT!” (P.S. Wir sind auf Platz 8 gelandet)
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Trotz mittelschwerem Handicap (Glasfaser Internet verträgt sich nicht mit Router) auch heuer wieder der Bericht zur Lage der Filmnation - dann halt über Apple-Gerät und Handynetz. Und natürlich ca. 7000 Kilo Schokolade. Aber das tut nix zur Sache. Jedenfalls für Hollywood, nicht für unsere Laune und den Zuckerschock, den man braucht, wenn man bis 4 Uhr wach bleiben muss.
Aber erst mal Chips und Oscar Ballot. Wir tippen eifrig auf unsere Favoriten, ungehindert der Tatsache, dass der Druckertoner versagt hat, und wir nur ungefähr die Namen entziffern können. Egal, haben wir eh nix gesehen! Außer The Artist. Und Harry Potter.
Besonders qualifiziert wie immer unsere Tipps zu Documentary (short), wo Frau D. nur bis zum 4. Nominierten gelesen hat (Bagdad! Eine Bank!), Frau U. jedoch eins weiter (Tsunami! Eine Bank!) sowie Sound Editing/Mixing (was ist der Unterschied? Und muss man hier wirklich Transformers ankreuzen? Wenn ein Baum im Wald umfällt und trifft Michael Bay, wäre das so verkehrt???) Fragen über Fragen, die sich vor unserem gesunden Halbwissen sicherlich im Laufe des Abends leicht beantworten lassen.
Falls jemanden übrigens die Garderobenfrage umtreibt: unsere Outfits sind selbstverständlich dem hohen Anlass angemessen. Was heißen soll, dass wir allesamt schicke Jogginghosen tragen, damit wir beim Jubeln auch gut aufspringen können.
Und schon beginnt auch Pro7 mit der Oscar Coverage, und wie jedes Jahr fragen wir uns, welches belastende Material vom Intendanten Steven Gätjen im Schrank hat, damit er uns wieder mal die Preshow versauen darf. Aber diesmal hat er nebst Frau Warnkross auch Rebecca von den Topmoppeln im Gepäck, damit er als bestes deutsches Moderationstalent aus diesem Trio hervorstechen kann.
Frau Warnkross hat sich dabei ein totes Tier auf den Kopf, Frau Rebecca eins um die Hüften geschnallt - auch optisch kein Hochgenuss. Stars haben wir noch keine gesehen, aber Herr Gätjen würde sie eh nicht erkennen…doch, leider hat er George Clooney erspäht und nun geht es los mit dem Fremdschämen. Sobald man Wim Wenders in das Bild schiebt, ergreift George auch die Flucht. Wir verstehen dich, George!!! Auch das Pro7 Bild setzt erst mal aus.
Jetzt die unsympathischen Freaks vom deutschen Kurzfilm, und ihre Hauptdarstellerin (ohne Brüste), über die wir vorhin schon einen Einspieler gesehen haben, warum auch immer. Die haben sich erst mal offensichtlich einen hinter die Binde gekippt, weil sie eh nicht gewinnen. Das macht uns nicht geneigter, ihren Film anzukreuzen. Tuba Atlantic FTW!
Nun der Schubser vom roten Teppich, den man immer aus der Versenkung holt, wenn sich alle Promis weigern, zu Steven zu gehen. Er winkt mit strenger Miene Rooney Mara heran, die ihm offensichtlich noch einen Gefallen schuldet. Frau Mara ist sichtbar unglücklich, mit Steven zu reden, und starrt auf den Vorhang, den sie statt eines Kleides über die Schultern geworfen hat.
Als sie geflüchtet ist, erwischt es Octavia Spencer. “Wie fühlt man sich mit einem Film, bei dem so viele … /(Schwarze)/ … äh … Schauspieler nominiert sind.” Da ist es auch der Regie genug, und wir schalten zur original amerikanischen Preshow.
AAAAAAHHH!!!!!! Tim Gunnnnnnnn! Jetzt wird alles gut. Make it work, Tim! Aber erst mal gibt es eine Montage der Nominierten-Mütter. Hallo, Mama Clooney, well done! Oder ist es doch seine Cousine? Botox kann heutzutage ja viel…Frau U. googelt. In der Tat die Mutter! Gut gehalten.
Melissa McCarthy hat ein unvorteilhaftes Kleid an und sieht vage aus wie eine erdfarbene Freiheitsstatue. Immerhin hat sie ihre Mama direkt mitgebracht, das gibt gute Karmapunkte. Nicht aber für uns, weil Pro7 prompt wieder zu Steven schaltet.
Fehler erkannt, Gefahr gebannt! Rasch wieder zurück an den richtigen roten Teppich, wo auch Kristen Wiig in schlammfarben posiert. Da sieht Tina Fey in lila schon bedeutend besser aus…auch Tim Gunn findet es fabulous. Und wo wir schon von fabulous sprechen, betritt Colin Firth den Teppich. Seine Frau sieht hager aus. Kriselt es da in der Beziehung? Ruf gern an, Colin. Wenn die Leitung natürlich nicht von George besetzt ist.
Ui, der Franzose. Der sieht in Farbe ja ganz anders aus. Und er hat normale Zähne, keine Hollywoodzähne. Wir sind da dafür. Bien joue, Jean, bien joue. Wo der Accent hier auf dem iPad ist, weiß ich leider nicht, das limitiert natürlich meine franzôsischen Exclamationen. Ah, da ist er ja. Jetzt kann es losgéhèn.
Eine Montage über Billy Crystal. Auf meinem Oscarbingo steht ja “Billy Crystal sings” - da habe ich große Hoffnungen drauf.
Uah!!!!!!!!! Auch JLo sieht aus wie Lady Liberty. Wenn ich je zur Verleihung schreite, erinnert mich bitte daran, die Plisseefalten vorher aus dem Kleid herauszubügeln. Aber immerhin sieht sie besser aus als Nick Nolte, den wir erst nach Einblenden der Bauchbinde fehlerfrei erkennen. Gut, diese Benchmark ist nicht hoch.
Und nu Zach Whatsisname. Den man ohne Bart auch nicht erkennt.
Gleich wieder zurück zu Tim, der sich Penelope Cruz im attraktiven Armani-Dress geangelt hat, auch wenn ihre Haare keinen Anklang bei den Mädchen finden. Pro7 schaltet erst mal eine Werbung für Teletext-Porno. Na super, die müssen wir jetzt ca 7 Mio Mal sehen. Wenigstens featured sie nicht Steven Gätjen und ist somit deutlich unterhaltsamer als manch ein “Interview” am roten Teppich.
Jetzt Cameron Diaz, die ausnahmsweise nicht bekifft erscheint, und unter ihrem Kleid ein kleines Spanx mitgebracht hat. Dann Jason Segal, von dem wir nicht genau wissen, warum er da ist. Muppets? Immer eine gute Antwort.
Bradley Cooper trägt einen unkleidsamen Pornstache. Warum, sexiest Man alive? Gwyneth Paltrow ist obskurerweise auch wieder da und sieht aus wie eine große weiße Kakerlake im Stehen. Oder eine Nonne. Oder eine Kakerlake, die so tut, als wär sie eine Nonne.
Anschließend Glenn Close, wo Frau U. auffällt, dass sie diese aus Versehen statt Meryl Streep angekreuzt hat. Ist ja auch Jacke wie Hosenrolle. Nachher gibt das aber kein Pardong.
Nach einem sinnlosen Werbeblock wieder der George. ABC weiß halt, was gut ist. Seine “Freundin” trägt Marchesa und sieht auch gut aus. Rasch für uns Frauen wieder was einblenden!!!! Ah, der Brad, der Pitt. Puh! Grade nochmal gutgegangen.
Nun Sandra Bullock, die vor Elan sprüht, weil sie Steven entgangen ist und keinen sinnfreien deutschen Satz sagen musste. Leider fängt sie vage an, wie Joan Rivers auszusehen…Schluss mit dem Botox, Fräulein Bullock!
Aber jetzt gehts gleich los. Wir nehmen jeder noch ein Häppchen vom reichhaltigen Oscar-Buffet (Schoko-Marshmallow!) und rücken das Oscar Bingo zurecht. Jetzt kann Billy ja kommen (hoffentlich singend)!
Aber es beginnt Morgan Freeman, der uns creepy erscheint, weil Beischlaf mit der Enkelin. Gut, das stört seit Woody Allen auch offensichtlich keinen großen Geist. Dann doch lieber rasch zum Beginn des Einspielers mit Billy C. HaHaHa! Ganz großes Kino. Das geht ja schon gut los. Aha! Und schon kreuzen wir wild auf den Bingosheets, denn Billy stimmt sein berühmtes Oscarmedley an.
Bravo, Billy! Das gibt Szenenapplaus. Und es geht nahtlos weiter mit Tom Hanks, der uns den Oscar für Cinematography präsentiert. In dieser Kategorie, die uns etwas unklar ist, gewinnt Hugo und damit ein Cinematographer, der aussieht wie ein Cowboy. Gleich legt Tom Hanks mit Art Direction nach - in geistiger Umnachtung habe ich hier Midnight in Paris angekreuzt, und Frau D. Harry Potter (weil einziger gesehener Film). Es gewinnt aber Hugo. Immerhin können wir wieder beim Bingo punkten, ansonsten fangen wir an, schwarz zu sehen.
Bevor das Augenlicht aber nachlässt, eine Montage berühmter Filmszenen. Mit unklarem Ziel, wir amüsieren uns aber gut und rufen Adrieeeeeeennne! bis Cameron Diaz und Jennifer Lopez auf die Bühne treten (2 Felder im Bingo! 2 Brüste in/aus JLos Kleid), und Best Costume Design präsentieren. Das gewinnt The Artist. Best Makeup folgt thematisch auf dem Fuße. Auch hier haben Frau D. und ich Harry Potter. Weil wir es können! Aber der Oscar geht an die Iron Lady. Weia!
Und wieder eine Montage. Nu ja, so geht die Zeit auch rum.
Sandra Bullock präsentiert den Foreign Language Film. Auf Deutsch! Irgendwo hinter dem Kodak Theater bricht das Herz von Steven Gätjen in tausend Stücke. Der Preis geht an den Iran. Der Iraner verliest ein politisches Statement, das zum Glück keiner versteht, weil er nuschelt. Die Amerikaner applaudieren höflich.
Dann wieder was fürs Auge: Christian Bale sieht im schwarzen Anzug super aus und präsentiert die Supporting Actress. Und den gewinnt Octavia Spencer, die ihn sich redlich verdient hat, spätestens seit der Konversation mit Steven Gätjen. Trotz oder gerade wegen der weinenden Frau Spencer kennt Frau U. keine Gnade und ruft das erste Bingo! des Abends aus.
Anschließend ein Sketch über eine Fokusgruppe. Jaja, so sind sie, die Probanden, ich würde auch darüber lachen, wenn ich mir das nicht täglich anhören müsste.
Dann präsentiert Tina Fey mit Bradley Cooper Film Editing, eine Kategorie, in der wir alle versagen, weil The Girl With the Dragon Tattoo gewinnt. Die Gewinner sind aber genau so überrascht wie wir und haben keine Rede vorbereitet. Auch bei Sound Editing hauen wir total daneben. Hugo! Werden diese Oscars ausgewürfelt? Schiebung! Die Soundleute haben wenigstens vorher was geraucht. Vielleicht können wir wenigstens beim Sound Mixing punkten? Nein, es gewinnt wieder Hugo. Na, wenigstens nicht Michael Bay, insofern haben wir alle irgendwie ein bisschen gewonnen.
Jetzt: Memorable Movie Moments (alliterativ!) interpretiert vom Cirque du Soleil.
Billy Crystal macht Witze über alte Zielgruppen…ohne dabei eine Miene zu verziehen. Badabum badabing! I will be here all week. Try the veal.
Nun ein schrecklich unkomischer Sketch mit Frau Paltrow und RDJ, der sich spätestens jetzt den Drogen wieder zuwendet. Best Dokumentary gewinnt der Footballfilm Undefeated. Den Frau D. angekreuzt hat, weil sie ihn laut Titel für einen Irakfilm hielt. Egal, Punkt ist Punkt.
Wir halten den Gedanken fest, als Chris Rock die Bühne betritt und Best Animated Picture an Rango vergibt. Dass man dabei Gore Verbinskis gutaussehenden Sohn einblendet, ist aus unserer Sicht auch nicht verkehrt.
Der Trailer für Kung Fu Panda 2 in der Werbepause wirft in unserer Runde die Frage auf, ob man zum Genuss dieses Films den ersten Teil gesehen haben muss, weil die Handlung aufeinander aufbaut…der Konsensus ist allgemeines Gelächter.
Best Visual Effects wird von Ben Stiller und Emma Stone präsentiert. Den muss der Potter jetzt aber holen, hilft alles nix! And the Oscar goes to…Hugo!!! Wat denn, wat denn.
Vielleicht hilft uns ja die Kategorie “No Oscar for Old Men” aka Best Supporting Actor weiter. Nee, war nur Spaß, wir haben alle alte Männer angekreuzt, weil lange Jahre mit der Academy uns gelehrt haben, dass da die Erfolgsquote hoch ist. Und bitte: Christopher Plummer. Die 50% von uns, die den richtigen Alten gewählt haben, jubeln. Nick Nolte schaut säuerlich. Komm du erst mal in das Alter. Christopher Plummer macht uns vor, wie man richtig eine Dankesrede hält und wir applaudieren spontan.
Billy Crystal macht noch ein paar Witze über alle Anwesenden, und dann kommt auch schon der Moment auf den alle Anwesenden gespannt warten: Die Rede vom Präsidenten der Academy. Nein, natürlich nicht. Wir warten alle auf die Montage mit den Verstorbenen. Aber erst gibts noch was mit Musik. Und den Best Score vergeben Penelope Cruz und Owen Wilson (”Heute mit Deppenfrisur” - “So wie immer?”). An The Artist. Der Franzose faselt wild.
Wir freuen uns auf Will Ferrell und Zach Whassname. Die enttäuschen uns auch nicht und haben große Schellen dabei, die sie mit Gusto zusammenschlagen. Best Original Song wird das Lied aus den Muppets, auch wenn wir spontan zum (unbekannten) Rio-Lied schunkeln.
Angelina Jolie reißt sich für 5 Minuten von der Seite von Brad Pitt los, um Best Adapted Screenplay zu präsentieren. Den Oscar kriegt Alexander Payne, und auch hier hat die Menschheit schon allein dadurch gewonnen, dass wir nicht Aaron Sorkin auf der Bühne sehen müssen. Original Screenplay gewinnt Woody Allen. Der folgende Aufschrei scheucht die Katze aus dem Zimmer. Aber das hatten wir uns ja schon zu Beginn bei Morgan Freeman gedacht, dass das so laufen würde. Nächstens gewinnt noch Roman Polanski was. Oder Chris Brown.
Während wir uns noch fragen, warum Milla Jovovich so weit vorn sitzen darf, springt sie spontan auf die Bühne. Aha, sie hat die technical Awards präsentiert. Das interessiert auch alle brennend. NOT!!
Die Bridesmaids-Mädels präsentieren den besten Kurzfilm. Den gewinnt eine dicke Frau mit The Shore. Finden wir gut. Suck on that, deutscher Unsympath. Auch wenn wir die Tubapunkte nicht einsacken können. Dann Documentary Short. Das gewinnt Saving Face. Den hat auch irgendwie keiner auf dem Schirm. Vielleicht reißen wir beim animierten Kurzfilm ja was…und in der Tat hat der lustige Titel mit den fliegenden Büchern uns allen einen Punkt eingebracht.
Als Michael Douglas auf die Bühne kommt, vermutet Frau C. endlich die langerwarteten Toten. Statt dessen kriegen wir Beste Regie. Wenn da Woody Allen auch gewinnt, muss die Katze wieder um ihr Trommelfell fürchten. Lauf kleine Katze…nein, der Franzose gewinnt und Herr Douglas hat den Namen von Herrn Hazanavicius schön auswendig gelernt. Der dankt dem kleinen Hund - zu Recht!! Wo ist eigentlich der heute abgeblieben?
Meryl Streep sieht fantastisch aus in einem goldenen Kleid. Frau C. ist davon so abgelenkt, dass sie verpasst, dass wieder obskure Awards verliehen werden, und ist beim diesbezüglichen Einspieler bestürzt, dass Oprah Winfrey und James Earl Jones verstorben sind. Nein, Frau C., da sind wir noch nicht…aber nach der Werbepause ist es so weit.
Letztes Jahr scheint ein schlechtes Jahr für alte Filmschaffende gewesen zu sein, wenn man nach der Länge des Einspielers geht.
Noch 4 Awards! Das kann dauern. Immerhin konnte ich einwandfrei im Einspieler Patton Oswalt identifizieren.
Aber jetzt kommen wir zum Best Actor. Ha, der Franzose hat eine Simultandolmetscherin dabei, weil er kein Englisch kann. Und der George, der Brad und der Gary…da kann man eigentlich fast nichts falsch machen. And the Oscar goes to…Jean Dujardin. Der spontan sein Englisch auf einem Zettel wiederfindet. Und auch noch ein bisschen Französisch.
Vorlast but not vorleast: Best Actress. Mit Colin Firth! Das erfreut das müde Auge. Auch hier kann man fast nichts falsch machen bei der Konkurrenz. Und es gewinnt…Meryl Streep, die sich ja in weiser Voraussicht schon in das goldene Kleid geworfen hat, damit das neue Accessoire gut dazupasst.
Und nu am Ende des Abends bzw. zu Beginn des neuen Tages Mr. Tom Cruise mit dem Best Picture: The Artist. Da haben wir auch alle nix dagegen und so kann der Oscarabend mit dem kleinen Hund zu Ende gehen. Gute Nacht und auf Wiedersehen in 2013, wenn es wieder heißt: ob Billy Crystal heute wieder singt?
→ 10 CommentsTags: Ein Kino-Mon berichtet · Gelaber
Nach langer Zeit mal wieder in die Sneak gegangen. Da hat man vorher ja immer die höchsten Hoffnungen, was man da wohl tolles sehen mag. Leider kommt dann gerne mal der Film dazwischen, so auch heute, wo bereits beim Vorspann mit “Matthew McConaughey” die Hoffnungen verfliegen wie die Spinnweben beim Altweibersommer.
“The Lincoln Lawyer” heißt das Machwerk, na, zumindest keine alberne Actionkomödie, das ist doch schon mal was. Leider beginnt der Film mit einer so schlimmen Wackelkameraführung, dass ich erst einmal 10 Minuten die Augen zumachen muss, damit ich dem Vordermann nicht ins Genick brecke, und damit völlig verpasse, warum Matthew mit John Leguizamo wackelig durchs Gericht hetzt.
Anschließend stellt sich sogleich heraus, dass MMC kein Büro hat, sondern in einem Auto arbeitet (hence the name). Warum, wird uns nicht erklärt - vermutlich, damit er mit dem Auto durch die Löcher im Plot fahren kann. MMC verteidigt gerne mal den Abschaum der Gesellschaft, wird uns nähergebracht, ist dabei aber ein Super-Typ (gut, ein leichter Hang zum Alkoholismus, aber das stört ja keinen großen Geist) und kann sowohl mit der Biker-Gang abhängen als auch mit der heißen Staatsanwältin flirten (Ex-Frau!), bevor ihn sein Driving-Miss-Daisy Chauffeur zur Hiphopmusik aus dem Auto wirft.
Kurz bevor uns die Klischees und/oder die gähnende Langeweile zu übermannen drohen, geht es aber ab ins Gericht: Ein reicher Bubi ist angeklagt, eine Frau überfallen zu haben. MMC übernimmt sogleich die Verteidigung. Da der reiche Bubi Ryan Philippe ist, denken wir uns unser Teil ob der Sinnhaftigkeit dieses Unternehmens, und fragen uns, ob im Casting-Büro unter “Reicher Schnösel wo Dreck am Stecken hat” Ryan Philippes Nummer in der Kurzwahl eingespeichert ist.
Jedenfalls geht das dann hin und her und her und hin und LABERRHABARBER MICHAELBALLHAUSGEDÄCHTNISKREISEL IM GERICHT LABERRHABARBER ist er schuldig? Nein! Doch! Nein! Doch! Oh!!!!
So richtig spannend ist das eigentlich nur, wenn man noch nie auf RTL2 die 10. Wiederholung der Pelikan-Akte gesehen hat. Glaubt einer ernsthaft, dass der Film mit dem lustigen Buckelfips-Anwalt übel ausgeht? Allerdings sollte man beim Kinopublikum vermutlich vom geringsten gemeinsamen Nenner ausgehen. So saß ich z.B. bei besagter Pelikan-Akte im Kino; vor dem Film wurde aus irgendeinem Grund der eigene Trailer gezeigt, was dann zu Folgendem führte:
Trailer: *Typ geht zum Auto*
Bombe: EXPLOSION!!!!
Publikum: NEIN OMG *gasp*
15 Min. später
Film: *Typ geht zum Auto*
Bombe: EXPLOSION!!!!
Publikum: NEIN OMG *gasp*
Mon: ???
Insofern kann man getrost alte Plots aus der Mottenkiste holen, erinnert sich nach einer halben Stunde eh keiner mehr dran. Also, was ich damit sagen will; der Plot von Lincoln Lawyer ist mal ordentlich angestaubt.
Die Langeweile lässt immer dann kurz nach, wenn wieder ein neuer Gaststar auftritt, der sich redlich müht (William H. Macy, muss halt auch die Miete zahlen!). Ryan Philippe allerdings karikiert sich irgendwie selbst (vermutlich den ganzen Weg zur Bank), und guckt irgendwie mürrisch, dass ihm den Film über die weiße Katze zum Streicheln fehlt, sowie der Zwirbelbart zum hämisch zwirbeln.
Und alle paar Szenen geht es wieder in den Gerichtssaal, wir kreisen, wir kreisen, noch ne Runde, wer hat noch nicht, wer will noch mal, junger Mann zum Mitreisen gesucht, rück- rück- rück- rück- RÃœCKWÄRTS!!!! Buah…is mir übel!
Hat jemand “Klischee” gerufen? Einen hab ich noch: immer wenn man denkt, der Film sei zu Ende, geht es WEITER UND WEITER UND WEITER. Und am Ende freuen wir uns alle, wenn der Baseballschläger zum Einsatz kommt, denn Gewalt ist immer gut, wenn sie denn nur die Richtigen trifft.
Naja, mein Film war das nicht wirklich: 3 von 10 John-Grisham-Ersatz-Punkten von der Jury aus Neuhausen. (full disclosure: Gerichtsmovies sind nie so meins)
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Habe mir bei der Post den praktischen Zugang zu einer Packstation beantragt, weil ich nie zu Hause bin, wenn der Paketbote kommt und die Post nur zu Zeiten aufhat, wo ein arbeitender Mensch keine Zeit hat.
Habe dabei natürlich nicht bedacht, dass man die Packstationszugangsberechtigungskarte nur bekommt, wenn der Paketbote sie vorbeibringt. Da war ich natürlich nicht zu Hause (siehe oben), und die Post hat natürlich nur zu Zeiten auf, wo ein arbeitender Mensch keine Zeit hat (siehe oben). Das kann dauern.
In other news habe ich mal wieder den Zugangscode zu meinem Online-Zweit-Bankkonto vergessen sowie den Zugangscode zu meinem Online-Versicherungskonto sowie den Zugangscode zu meinem Online-Kreditkartenkonto. Diese Zugangscodes werden natürlich nie praktisch per E-Mail verschickt, sondern immer umständlich und langdauernd per Snail Mail. Was dazu führt, dass ich den Wisch, auf dem mein Zugangscode steht, nicht praktisch online abgespeichert habe, sondern offline jedes mal verschludere und einen neuen beantragen muss. GOTO 10
Aber immerhin habe ich die Gewissheit, dass böse Versicherungsbetrüger so nicht die Beitragsrechnung von meiner Haftpflicht bezahlen können. Gut, sie können ungehindert von meinem Kreditkartenkonto ihren Urlaub in Aruba abbuchen, weil ich den Kontoauszug nie überprüfen kann, aber das stört ja keinen großen Geist.
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So, der Käseigel ist bereitet:
und wir warten gespannt darauf, dass es mit dem Grand Prix Eurovision losgeht!
Aber vor den Grand Prix haben die Götter die Pre-Show gesetzt, die auch gleich ohrenbetäubend mit dem Xavier Naidoo beginnt, den keiner von uns so recht leiden kann. Zum Glück sind wir noch damit beschäftigt, die Kategorien für das nachfolgende Voting festzusetzen. Wir einigen uns auf “Kostüm”, “Lied”, “Special Effects” sowie “Gesamtauftritt”. Hoch die Tassen mit der Erdbeerbowle!
Man informiert uns, dass das nicht nur der Xaver war, sondern die gesamten Söhne Mannheims - sind da ein paar von der Bühne gefallen? Das waren doch mal mehr. Anschließend der Moderator: Wo ist Georg Uecker? Statt dessen moppelt Matthias Opdenhövel (sp?) leicht angeheitert vor sich hin. Anschließend eine Vor-Ort-Moderatorin und Lena, die auch nicht mehr den nüchternsten Eindruck machen. Wo ist die Bowle, damit wir mithalten können?
Die Sängerin der Band Friedagold (sp?) hat ihre Hose zu Hause vergessen, dafür aber etwas auf dem Kopf, was uns spontan an die Royale Hochzeit erinnert. Wo wir nämlich extra für solcherart Kopfputz das neue Wort “Fascinator” gelernt und uns gemerkt haben.
Gleich folgt eine Schalte zu Stefan Raab, der auch schon die eine oder andere Bowle probiert hat und sich an die Moderateuse lehnt, die aussieht, als hätte sie sich ein rotes Handtuch umgewickelt. Gut, dass es hier noch keine Punkte fürs Kostüm zu vergeben gibt. Daneben Anke Engelke und die Moderatorin, die keiner kennt. So ne Blonde.
Dann wieder zurück nach Hamburg zu Leuten, die wir nicht kennen. Nein, stimmt nicht: Frau C. als Radio-Expertin hat natürlich gleich erkannt: Aloe Black. Der würde mit seinem Lied sofort den Grand Prix gewinnen, aber darf leider nicht mitmachen. Warum er da ist, weiß keiner, es wirft aber die Frage auf, ob man wie bei der Nationalmannschaft deutscher Staatsbürger sein muss, um für uns beim Grand Prix mitzusingen. Frau U. recherchiert. Wir finden heraus, dass man mindestens 16 Jahre alt sein muss, nur 6 Personen auf der Bühne sein dürfen, und Tiere von der Teilnahme ausgeschlossen sind. Pech für Bibi Blocksberg, die Söhne Mannheims und Benjamin Blümchen. Von der Staatsbürgerschaft steht da aber nix.
Ein kleiner Vor-Schnelldurchlauf. SPOILERS!!! LALALA!!! Für Finnland muss man aber offensichtlich eine neue Kategorie einführen: “Bubibonus”.
Die Frau ohne Hose hat sich jetzt eine geschmacklose welche übergestülpt, so dass man hoffen würde, sie würde sie wieder ausziehen. Daneben die Sängerin von Juli, die man mit frischgefärbten Haaren fast nicht erkennt. Vielleicht besser so, denn ihr Augenmakeup führt sicher dazu, dass an der Kreuzung Autos ineinander fahren, und dann ist es ja besser, man kann sich unerkannt aus dem Staub machen.
Next: Ina Müller singt. Wir stürzen uns auf den Käseigel-Rest.
Danach kommt Laith Al-Deen aus Hannover, Frau C. als Wissensexpertin ist von “WER isn das jetzt????” schon vage genervt, und wir stellen fest, dass wenn man den beim Geräuschpegel von 8 Mädchen ausspricht, hört er sich an wie “Maybelline”. Maybe he’s born with it.
Ui, das Wort zum Sonntag. Das heißt, es geht gleich los! Des Pastors spiegelnder Kopf fügt sich harmonisch in die blinkende Deko ein. Leider hören wir nicht, was er uns an Seelenbalsam anheim stellt, weil wir uns über seine merkwürdig geformte Hand unterhalten.
Noch einmal eine Schalte zu den Pappnasen nach Hamburg (ja, der Sänger von den H-Blockxx (sp?) ist alt geworden), und dann…
JETZ GEHTS LOHOS. JETZ GEHTS LOHOS.
Und wie immer mit Peter Urban. Hallo, Peter! Dann die Moderatoren. Die Dingens, die Blonde hat sich mal ordentlich aufgebrezelt. Sieht ein bisschen aus wie die Freiheitsstatue. Die Anke sieht aus wie Elmo. Oder wie Björk mit dem Schwan, nur in rot. Stefan Raab steht in der Mitte.
Wieso müssen die Moderatoren singen? Wir fremdschämen uns und ich muss Frau C. daran hindern, sich mein iPad ans Hirn zu schlagen. Wie wenn einer mit dem Messer hinten rein…MIT DER SCHNEESCHAUFEL IN DEN RÃœCKEN.
Stefan Raab hält sich schon mal nicht an die 5 Personen Regel. Aber er singt ja auch außer Konkurrenz. Frau J. betont, dass sie für dieses Lied keine Punkte gibt. Nur Frau S (II) groovt mit. 1 out of 7 are happy, sagt da die Statistik. Auch die Dingens, die blonde Moderatorin singt. Ich finde, die sieht vage aus wie Dana International. Leider haben wir heutzutage zu schnell Zugriff auf Google, wo schnell herauskommt, dass das doch eher inkorrekt ist. Immerhin finden wir so auch heraus, wie Peter Urban aussieht.
PY RO TECH NIK - und die Telefonleitungen sind freigeschaltet. Jetzt schon? Wir wissen doch noch nix. Aber da geht es los mit dem ersten Beitrag.
Finnland: Paradise Oscar mit Da Da Dam
BUBIBONUS x3!!!!! Oooooh!!! Wo ist mein Telefon??? Naja, er singt ein bisschen schief, und fürs Kostüm können wir ihm auch nicht allzu viele Punkte geben. Aber hinter ihm geht die Erde auf dem Bildschirm auf und seine Botschaft ist irgendwie “Ohne Atomstrom” und das trifft ja den Puls der Zeit. Wir singen mit UND JETZT ALLE “Dadadam”. Frau U. notiert bei “Gesamteindruck” “Prince Harry”. Wie das in Punkte umzurechnen ist?
Bosnien-Herzegovina: Dino Merlin mit Love in Rewind
Au unsere Ohren!!! Der Dino hat die 6 Leute voll ausgereizt, da die aber alle hässliche Kostüme tragen, gibt das nicht viele Punkte. Der Auftritt ist ein bisschen wie eine bosnische Kelly-Familie. Frau E. findet den bosnischen Charme gar nicht so schlecht und das Lied ist auch besser als das öde Ding von den Finnen. Auch wenn wir nicht genau wissen, in welcher Sprache sie singen. Und dann, am Ende: Pyrotechnik. Das bringt einen Punktebonus! Wir korrigieren nach oben.
Dänemark: A friend in London mit New Tomorrow
Wir erinnern uns fondly an die Zeit, als Frau U. verzweifelt versuchte, für die Olsen-Brüder anzurufen, weil ihr die armen alten Männer so leid taten.
Jetzt haben die Dänen ein paar hochgegelten Typen an den Start gestellt, die “Herz an Herz” singen. Die Dänen sehen ziemlich gut aus, was wir mit in die Kostümpunktzahl einrechnen, aber das Lied ist schnarchig öde. Trotzdem sprintet der Gitarrist/Sänger über die Bühne, dass das rückenfreie Hemd im Wind weht. AAAAH! Wir geben Kostüm-Punktabzug. Das ist doch hier kein Eiskunstlauf.
Litauen: Evelina Sasenko mit C’est Ma Vie
DÄ-PRÄÄÄÄ-SSSSION!!!!!!! DÄÄÄÄÄÄÄÄ-PRÄÄÄÄÄÄÄ-SSION!!!!! Wir leiden mit und hoffen, dass bald die französischen Revolutionäre ihre Fahnen schwingen. Allons enfants! Der 80er Jahre Richard Clayderman haut in die Tasten, aber das gibt keine Punkte. Die Performance in der Gebärdensprache ruft die Diskussion hervor: Sind das Special Effects oder muss das zu Auftritt gezählt werden? Naja, uns hat das alles nicht so zugesagt.
Ungarn: Kati Wolf mit What About my Dreams?
Kati sieht vage aus wie die ungarische “Zieh mich flott an-Barbie”, hat die Kronjuwelen an die Hand geschmiedet, und sich den Rocksaum hochgesteckt und über den Ärmel gehängt. Dann gehts los mit flottem 80er Jahre Discopop, dass die Halle tobt. Hintendran steppen die Backgroundtänzer. Singen tut sie nicht so schlecht, irgendwie wie Celine Dion. Aber uns fehlen dann doch die Special Effects. Ein bisschen Pyrotechnik hätte dem Auftritt gut getan. Halt! Da erstrahlen die Tänzer im Leuchtanzug.
Irland: Jedward mit Lipstick
Jedward punkten bei uns sofort mit 1a Show, wild enthusiastischem Hüpfen, sowie Kostümen, die vage aussehen, als wären die beiden vom Starlight Express entkommen. Auch das Lied geht ins Ohr. LIP-STICK! Bislang unser Favorit. Das Lied ist wohl von Schweden geschrieben, sagt Frau C. - die wissen halt, wie das geht, die Schweden. Und dann noch als Abschluss die Konfettikanone: JUHU!!!! Wir programmieren die Nummer für die Dauerwahl ins Handy.
Schweden: Eric Saade mit Popular
Der Schwede sieht laut Aussage von Frau C. aus wie ihr Sporttrainer, woraufhin wir uns alle zum Training anmelden. Er fragt uns “When will I be popular?” Wir antworten mit “Probably never”. Nein, es war gar keine Frage, wir haben das mit “When will I be famous” verwechselt. Aber die Nummer ist irgendwie schmissig. Die Choreo erinnert uns spontan an japanische Boybands, Frau C. und ich geben Extra-Punkte für die Durchführung der Kobra. Dann zertrümmert der Schwede auch noch einen Glaskasten auf der Bühne, was für eine Performance. Das wird schwierig mit der Entscheidung später.
Estland: Getter Jaani mit Rockefeller Street
Da jagt ein Beitrag den anderen!! Getter Jaani sieht genau so aus wie die ungarische Barbie oder war das Litauen? Jedenfalls ist sie aber nicht blond und ihr Lied hört sich an, als müsste man dazu im Stechschritt marschieren. Das ist nix. Auch das Kostüm ist hässlich, nein, da können auch die vier Tänzer auf der Bühne, die wie Marionetten schaukeln, nichts mehr retten. Vielmehr ganz im Gegenteil: Die ganze Performance ist ein bisschen, als wäre man mit Alice im Wunderland in einem Alptraum gefangen. Gänsehaut haben wir nicht als Kategorie, und so bringt das keine Punkte.
Griechenland: Loukas Yorkas feat. Stereo Mike mit Watch my Dance
Opa!!! Peter Urban kündigt uns die Nummer als besonders spektakulär an. Da sind wir ja gespannt. Stereo Mike rappt erst mal, dass sich die Düsseldorfer Balken biegen, eieiei, da dreht sich Nate Dogg im Grabe um. Dann singt einer scheusslich schief zwischendrin. Spektakulär, Herr Urban? Spektakulär scheußlich. Sprechgesang für Arme - für arme Länder, die sich kein richtiges Lied leisten können, spekulieren wir. Jetzt kann nur noch helfen, wenn sich der Sänger das letzte Hemd vom Leibe reißt. AH! Ein bisschen Pyrotechnik können sich die Griechen offensichtlich doch noch leisten. Naja, ein paar Performance-Punkte gibt das dann schon.
Russland: Alexej Vorobjov mit Get You
Da erspähen wir schon Blitze im Hintergrund…das macht Hoffnung: auch wenn der Alexej vor sich hin jammert, vermuten wir, es wird schon noch. Der Russe hat vier seiner Freunde mitgebracht, die 1a die Choreo asynchron mittanzen. Das Lied ist leider ganz schlimm und das Englisch auch nur ganz vage. Da hilft auch nicht, dass Alexej das Hemd bis zum Nabel aufgeknöpft hat. Und dass die Sängerknaben “A L E X” hinten auf dem Hemd leuchten haben. Ob Leuchthemden dieses Jahr das erfolgbringende Thema sein werden?
Frankreich: Amaury Vassili mit Sougnu
Aaah!!! Andrea Bocelli in unblind mit einem toten Tier auf dem Kopf und in Italienisch. Was? Italienisch? Oder was? Vielleicht ist er ja doch blind, weil die Frisur kann sich keiner ernsthaft wirklich hinbürsten. Die Performance ist total lahm, auch wenn im Hintergrund der Bildschirm in allen Technicolorfarben strahlt. Selbst die abschließende Pyrotechnik erinnert eher an ein Tischfeuerwerk, was man bei Schlecker gekauft hat. Nein, das hat uns nicht gefallen.
Italien: Raphael Gualazzi mit Madness of Love
Das ist ein schönes Lied. Dubidu!!! Da wippen die Köpfe, da swingen wir im Takt. Wir wollen gleich ein Tiramisu und einen Sprizz und in Rom die Straße langflanieren. Ein bisschen hört sich das auch an wie Aristocats, das erfreut das Disney-affine Herz einiger Anwesender. Er spielt auch selber Klavier. Wir lassen das als Special Effect durchgehen. Und der Italiener sieht auch sympathisch aus - spontaner Szenenapplaus! Wir merken ihn uns mal für unsere Kurzwahl vor. Bis auf Frau C., der ein Paolo Conte für Arme nicht gefällt.
Schweiz: Anna Rossinelli mit In Love for a While
Hop Schwyz! Aha - zu dem Lied machen wir immer Cooldown beim Step-Aerobic. Merkwürdigerweise hat sich die Anna ein Joan-Collins-Kleid aus den 80er Jahren angezogen. Das ist natürlich nicht so schön. Das Lied ist wie eine Mischung aus Jack Johnson & Cobie Callay. Das macht es nicht besser, auch wenn Anna singen kann. Naja, ein bisschen langweilig. Im Hintergrund die Projektion hingegen ist wie Super Mario, das passt nicht so richtig zusammen.
UK: Blue mit I Can
In freudiger Erwartung singen wir alle so enthusiastisch “BREATHE EAAAAASY”, dass die Katze sich flugs ins andere Zimmer aufmacht. Blue haben hinter sich schon mal Nacktfotos aufgehängt, ei, warum auch nicht. Wir können alle noch die Namen von den Blue-Jungs auswendig. Ob das weiterhilft beim Voten nachher? Live ist das Lied leider ein bisschen öde. Ui, die Fotos hinten bewegen sich. Wie bei Harry Potter. Zählt das als Special Effects? Und gibt es Extra-Kostümpunkte, wenn man nur eine Weste anzieht? Der Konsens im Raum tendiert zu ja. Frau D. findet auch, dass “Ohne Hemd” durchaus in die Kategorie “Special Effects” fallen kann. Anschließend noch Feuerwerk, und die Punktekategorie ist abgeräumt.
Moldawien: Zdob și Zdub mit So Lucky
Moldawien ist lt. Frau D. das ärmste Land Europas. Oh je, warum haben die alles für den Grand Prix rausgehauen? Und ihren Performern haben sie Mützen gehäkelt, dass die aussehen wie aggressive Punk-Gartenzwerge. Naja, so kann man auch sicher sein, dass man den teuren Contest im nächsten Jahr nicht ausrichten muss. Eek! Da fährt eine Frau mit dem Einrad über die Bühne. Frau C. ertränkt ihren Kummer in einem neuen Glas Bowle. Dafür zahlen wir keinen Rettungs-Solidaritätsbeitrag, Herr und Frau Moldawien! Der Stroboskop-Effekt im Hintergrund sorgt zudem dafür, dass alle Epileptiker nicht anrufen können.
Deutschland: Lena mit Taken by a Stranger
Wir kennen das Lied alle gar nicht, irgendwie. Hinten tanzen kleine Spermien, ob das was mit dem Lied zu tun hat? Das Lied plätschert öde vor sich hin. Wir fürchten, dass da auch keine Pyrotechnik kommen wird. Dafür hat also Deutschland abgestimmt… Zum Glück müssen wir das nachher nicht. Lena macht einen auf Sexi Hexi. Das reicht für uns nicht. Frau J. rechnet nach: Nur Litauen hat auf ihrem Voting schlechter abgeschnitten. Peter Urban hingegen ist begeistert. Hoffen wir mal, dass wir kein Maßstab für den Musikgeschmack Europas sind.
Rumänien: Hotel FM mit Change
Der Sänger hat eine karierte Weste an und Jürgen Drews am Piano mitgebracht. Das Lied swingt happy vor sich hin. Dum di dum, change the world. Naja, richtig ausschlaggebend ist das alles nicht. Irgendwie belanglos. “Das Lied kenn ich” “Ja hab ich schon irgendwann mal gehört” “Jetzt alle mitklatschen”. Hm, ich weiß nicht so recht. Special Effects sind da auch keine.
Österreich: Nadine Beiler mit The secret is love
Nadine sieht aus wie Mireille Mathieu und singt ein Lied, das wir alle schon aus dem Musical kennen. Nein, von Mariah Carey. Da fällt spontan das Videosignal aus. Und Bodennebel kommt auf. Seltsam, im Nebel zu wandern! Leider singt die gute Nadine auch ein bisschen schräg, das ist nicht so wirklich unseres. Peter Urban hat hingegen wieder pures Gold gehört, wir wissen auch nicht, was der vorher geraucht hat.
Azerbaijan: Ell/Nikki mit Scared
Ell/Nikki beginnen ihre Performance mit der Kobra. Aber das hebt das öde Lied nicht in den Punktehimmel, den uns das Pseudo-Raumschiff auf der Bühne signalisiert. Nikki sieht aus wie J/Lo, nur leider ist diese 10 Jahre älter. Lauf, Ell, lauf!! Dann geben wir dir auch Bubibonus. Dafür hat sie eine ordentliche Windmaschine mitgebracht. Und ihr Kostüm ist ganz ordentlich, weiß und wallend. Und Goldregen-Special Effects - das gefällt uns.
Slowenien: Maja Keuc mit No One
Der doppelte Michael-Jackson-Gedächtnis-Handschuh!! Das Kostüm sieht insgesamt aus wie eine alte 70er Jahre-Lampe. Frau E. erkennt auch deutlich ein Kettenhemd. Maja macht ein bisschen auf X-Tina. Das reißt die scheussliche Performance nicht raus, vom Lied ganz zu schweigen. Frau J. hat einen neuen Besetzer für den letzten Platz gefunden, auch Frau S. ist ungnädig gestimmt. “Unaussagekräftig” notiert Frau U.
Island: Sjonni’s Friends mit Coming Home
Oooh! Ein kleiner Isländer! Bubi-Bonus x2!!!! Da ist natürlich die traurige Geschichte, dass der Original-Sänger verstorben ist, die zieht natürlich nochmal auf dem Mitleidsfaktor. Da schmelzen Mädchenherzen. Bis auf Frau S. und ich, wir sind hart im Herzen und mögen das Lied auch nicht so. Aber was ist schon unsere Meinung vor dem Faktum der putzigen Isländer. Und wat Dicken ham die auch dabei! Sonst sind die Dicken ja so unterrepräsentiert hier. Die Mädchen applaudieren spontan.
Spanien: Lucia Perez mit Que me quiten lo bailao
Die Spanierin schwenkt ihren Poppes, dass man gleich die Bux sieht. Das ist uns zu klischeehaft. Ayayay!!! Wenigstens hat sie Spaß an der Performance. So heißt ja auch das Lied. Am Ballermann kann das sicherlich punkten, aber nicht vor unsern ungnädigen Augen. Gut, ein, zwei Punkte für das Feuerwerk, aber insgesamt Satz mit X!
Ukraine: Mika Newton mit Angel
Ui, die Sandmalerin!!! Toll!!!!! Die Performance polarisiert, so richtig mitreißend ist das Lied nicht. Aber die Frau sieht natürlich ganz gut aus. Singt in allen möglichen ultrasonaren Tonhöhen…Frau S. weint fast schon.
Serbien: Nina mit Caroban
Nina sieht aus wie Twiggy. Oder ein bisschen wie die eine Travestietruppe damals, die vage an Stewardessen erinnert. Das Lied ist ein bisschen 70er Jahre-mäßig und swingt psychedelisch vor sich hin. Ja, das passt ganz gut: “Da ist ein roter Faden da!” finden wir. Die Mädchen hüpfen bonbonrosa und fröhlich über die Bühne. Ein guter Mittelplatz!
Georgien: Eldrine mit One More Day
Die Sängerin sieht ein bisschen aus wie eine Kreuzung aus Amy Winehouse und Liliana Mathäus, die Band tönt wie weiland Nu Pagadi, falls sich an die noch jemand erinnern mag. Ai!!! Ein blutarmer Rapper, dem man nicht im Dunkeln begegnen will. Wir haben ein bisschen Angst vor dem Lied. Und ein wenig Übelkeit kommt auf, was auch auf die wilde Kameraführung der ARD zurückzuführen sein mag. Immerhin hat man sich mit den Kostümen Mühe gegeben.
War’s das schon? Jetzt müssen wir entscheiden, für wen wir anrufen. Zwei hin und drei im Sinn!
Meine Top3:
- Irland (das springt)
- Schweden (das tanzt schön im Takt)
- Italien (das swingt)
Die Low3:
- Slowenien (das schmerzt im Ohr)
- Moldawien (die 7 Zwerge?)
- Frankreich (was waren das für Haare???)
END OF VOTING!!!
Das Kleid von Anke ist ganz scheusslich. Da sieht sie aus, als hätte sie eine Hängebrust. Wo sie doch überhaupt keine Brust hat. Dafür hat die Dingens, die Blonde, immer noch keine Daseinsberechtigung.
Hey, darf ich retrospektiv nochmal für Jan Delay anrufen? BESITZE KEINE ENERGIESPARLAMPE!! DÜSSELDORF, ALDA!
Frau U. denkt, dass sie Herrn S. im TV erspäht hat. Neben einer Blondine. Vielleicht Frau J.? Ich habe zu spät hingeschaut und kann nichts verifizieren.
Wieder Moderation. NOT FUNNY!!! Wadde hadde dudde da, Stefan? OMG SO VIEL FREMDSCHÄMEN. Naja, immerhin das Bühnenbild ist spektakulär. Alles von unseren Rundfunkgebühren bezahlt!!!
Dann kann’s ja jetzt losgehen mit der Punktevergabe. Zuhufällig ausgelost, sagt Anke. Vorher hat natürlich Ina Müller schon gesagt, sie sei die 19. ZUFÄLLIG natürlich.
Geht los mit Russland. EIEIEI, was ist das für ein Knilch mit Hut. Die Russen geben 12 Punkte an…Azerbaijan. Frau S. agrees.
Next: Bulgaria. Da haben wir ja keinen Stich ohne die Dingenskirchen von No Angels. Und die 12 Punkte gehen an…UK. I can and I will. Hauptsache, wir sehen Blue ohne Hemd im Greenroom.
Die Niederlande. Mit Dana International. Nein, es ist nur eine holländische Barbie mit geringem Echtheitswert. Und 12 Käse-Punkte an: Dänemark. Rückenfrei, da stehen die wohl drauf, die Holländer.
Italien wartet mit einer Oma-Domina auf. Die gibt 12 Punkte an Rumänien. Allerdings auch 8 Punkte an Moldawien. WTF ITALIEN GARTENZWERGE?
Zypern. Ja, da weiß man eh, dass die 12 Punkte nach Griechenland gehen. NEXT!
Ukraine: Ruslana, wir erinnern uns an die Fell-Performance. Die 12 ukrainischen Punkte gehen an Georgien. Brutalo-Gothic kommt eben in Russland immer gut an.
Die armen Finnen haben bislang noch keine Punkte. OOOOH DER ARME BUB. Die Finnen geben ungewöhnliche 12 Punkte an Ungarn. Sprachgemeinsamkeiten?
Norwegen durfte ja nu nich mitmachen. Gibt dann 12 Punkte an Finnland, OOOH DER ARME BUB hat dann doch jetzt Punkte.
Armenien in Farbe und Bunt gibt 12 Punkte an die Ukraine. Die Sandmalerei hat sich durchgesetzt.
Die mazedonische Ansagerin hat man ganz nah rangezoomt. WOW. Sie wirft 12 Punkte übern Zaun nach Bosnia-Herzegovina. Jaja, das ist nicht weiter ungewöhnlich.
Eine isländische Dana International Barbie mit puschligem Blumen-Kopfschmuck. 10 Punkte für den Bub aus Finnland, und 12 Punkte rüber nach Dänemark.
Die kleine Frau aus der Slowakei ist nervös und gibt 12 Punkte an die Ukraine.
Alex Jones calling aus London. Für was haben die Briten wohl abgestimmt? Für die moldawischen Gartenzwerge, die Schweizer, und 12 Punkte wenig überraschend nach Irland.
Jetzt die Dänen hinter ihrer Grenze. Geben uns 8 Punkte, was uns ganz nah an Moldawien ranbringt. Die Gartenzwerge kannste wenigstens überholen, Frau Lena. 12 Punkte gehen an die Iren.
Celine Dion aus Österreich, geh hearst. The Austrian vote schubst Lena an Moldawien vorbei und gives 12 points to Bosnien-Herzegovina. Polka, Schmolka, Herr Kommerzienrat.
Polen gibt 12 Punkte an SAG ES SCHNELL POLNISCHE FRAU LOS JETZT Litauen.
OMG ein hässlicher Schwede. Wenn da so Buckelfipse gezeigt werden, dann will ich auch, dass der Grand Prix nach Aserbaijan geht. Die 12 Punkte aus Schweden gehen nach Irland. Jedward!
San Marino. Sind das keine Italiener? Zumindest ist der Präsentator noch hässlicher als der Schwede, und das will was heißen. San Marino gibt 12 Punkte an … Italien. Wussten wir’s doch.
Und nu wir mit Ina Müller. Also wieder Fremdschämen. Wem haben wir wohl 12 Punkte gegeben? WAS DEN ÖSTERREICHERN? SO EIN QUARK DIE SIND DOCH ALLE ÜBER DIE GRENZE.
Eine rote Schildkröte. Ach nee, es ist die Frau aus Aserbaijan. Und sie hat 12 Punkte gespart für die Ukraine.
Slowenien. Den hassen wir, den Präsentator. Man kann sich also auch für Slowenen fremdschämen. 12 Punkte nach Bosnien-Herzegowina.
Wenigstens ist das Englisch von Anke Engelke so, dass man sich nicht dafür nachher in ganz Europa nur noch mit einer Tüte über dem Kopf raustraut.
Die Türkei hat einen seriösen Nachrichtensprecher geschickt und gibt 12 Punkte an Azerbaijan. “Die kennen sich halt aus bei Musik”, so Frau S.
Die Schweiz gibt 12 Käsepunkte an Bosnien-Herzegowina.
Eine griechische Barbie gibt uns nicht die Euro-Milliarden wieder, sondern 4 Punkte. Da müssen wir glaube ich im nächsten Jahr nochmal sparen. Die 12 Punkte aus Griechenland gehen an Frankreich. WASISTLOSIHRGRIECHENSEIDIHRTAUBODERWAS.
Georgien hat auch eine rote Schildkröte. Klar, dass da 8 Punkte an Azerbaijan gehen. Die 12 geht an Litauen. Was war das gleich nochmal…ach ja, die Frau mit Jürgen Drews am Klavier.
Der Franzose sieht aus wie ein russischer Eiskunstläufer. Muah! 12 französische Croissants-Punkte gehen nach Spanien. Das hilft den Spaniern nicht wirklich, zeigt aber, dass die Franzosen offensichtlich tatsächlich keinen Musikgeschmack haben.
Dann Serbien. 12 an Bosnien-Herzegowina. Jaja whatever.
Kroatien. Wo die wohl 12 hingeben? Ey, nur 7 an Bosnien-Herzegovina. Die 12 haben wir verpasst.
Weißrussland. Die geben nur 5 Punkte an Russland, was ist da los? Bricht die Ostblock-Connection? Die 12 gehen an Georgien.
Als nächstes Rumänien. Die geben 12 an Moldawien.
Das gelbe Hemd des Moderators aus Albanien schmerzt im Auge. Die Albaner vergeben die 12 an Italien.
Malta gibt 12 Punkte an Aserbaijan.
Als nächstes sind die Portugiesen dran. Hey, da arbeiten sich die Italiener vor. Dennoch gehen die 12 Punkte an Spanien.
BRÜSTE AUS UNGARN. Frau S. hat die Info, dass man die da günstig anfertigen lassen kann. Und Zähne. Darauf schaut aber bei der Frau keiner. Wohin gehen wohl die 12 Punkte aus Ungarn? Nach Island.
Der Mann aus Litauen hat sich rasch zur Punktevergabe einen Pyjama übergeworfen und gibt 12 Punkte an Georgien.
Sarajevooouououo. Bosnien & Herzegovina gibt 12 Punkte an Slowenien.
Ireland is next. Argh der lustige Buckelfips hat sich ne Jedward-Perücke aufgesetzt. Why oh why. 12 Points to Denmark. Weil die halt auch aussehen wie die Iren.
BRÜSTE AUS SPANIEN. Wobei die Brüste aus Ungarn größer waren. 12 Punkte nach Italia.
OHREN AUS ISRAEL. Dana International we love you!!! 12 israelische Punkte gehen an den attraktiven Schweden.
Die blonde Estin vergibt ihre 12 ebenfalls an die Schweden.
GRÜN AUS MOLDAWIEN. Au, unsere unschuldigen Augen. Die moldawische Tussi hat schon den einen oder anderen Vodka intus, kann aber noch fehlerfrei die 10 für den Sieg nach Aserbaijan vergeben. 12 gehen nach Rumänien.
Peter Urban hat fehlerfrei berechnet, dass wenn noch zwei Vergaben fehlen, und Aserbaijan mit 40 Punkten vorn liegt, dass das zum Sieg reicht. Das hätten wir sogar noch gekonnt, auch wenn wir nicht übern Zehner rechnen können.
Belgien gibt 12 Punkte an Frankreich - da wollen wir die Top Ten nicht hören.
Und nu noch Lettland. Final 12 points gehen an Italien. Ein würdiger Abschluss!
UND DAMIT IST ES ENTSCHIEDEN SIEGER 2011 IST ASERBAIJAN (egal, wie man das schreibt).
Der Grand Prix 2011 verabschiedet sich mit aserbaidschanischer Qualitätsmusik und ordentlich Konfetti. Wir trinken die Bowle aus und verabschieden uns. Bis zum nächsten Jahr!!!
→ 5 CommentsTags: Gelaber
Gestern wehte eine ganz ordentliche Brise, also beschloss ich, morgens in den Botanischen Garten Kirstenbosch zu fahren. Dort angekommen, wanderte ich ein wenig umher - vom Wind war in Kirstenbosch nicht viel zu spüren, juhu! Leider ist mein Interesse an Pflanzen relativ begrenzt, also machte ich hauptsächlich ein paar Beweisfotos für meine pflanzenbegeisterte Mutter und steuerte dann sogleich das Café an, wo ich dann gemütlich eine Weile saß und verschiedenen deutschen, englischen sowie südafrikanischen Touristen zuhörte, wie sie über den Hannes/die Lisbeth/das Mareike lästerten. Irgendwie scheinen alle Familien auf der Welt die gleichen Probleme zu haben.
Dann dachte ich “He, wo der Wind aufgehört hat, kann ich mich ja jetzt an den Pool legen!” und fuhr zurück in die Pension. Allerdings war das ein Trugschluss, denn auf der anderen Seite des Bergs hatte der Wind Stärken angenommen, die einen Aufenthalt am Pool doch sehr ungemütlich machten, nämlich musste ich mein MacBook Air festhalten, damit es nicht wegflog.
Das machte natürlich meinem weiteren Tagesplan, und zwar, den Tafelberg zu erklimmen, einen Strich durch die Rechnung, weil die Bahn natürlich überhaupt nicht mehr hochfuhr. Also machte ich es mir im Hotel gemütlich und ging dann abends in die Opal Lounge, wo ich zum Auftakt gleich meinen lecker Martini in der Bar umwarf, aber dennoch alle superfreundlich zu mir waren. Das Essen war sehr gut, aber nicht hochspektakulär, bis auf das Dessert, das war extrem lecker!!!!11eleventy!
Heute war ich vormittags erst auf einem total organischen Markt aka “Where Hipsters And Models go to Shop” - hätte man eine Bombe auf den Markt geworfen, wäre die ganze Hipster-Population in Südafrika mit einem Schlag ausgelöscht gewesen. (Wenn man sich übrigens die Webseite vom Markt anschaut, kann man da schon auch so eine leicht hippe Tendenz erkennen. Achtung Zirkusmusik!)
Ich fühlte mich da allerdings so ein wenig unbehaglich, weil nicht hip. Zudem hatte man da irgendwie verstärkt das kolonial-weiße Gefühl, das in Südafrika manchmal aufkommt, weil der Markt in einem eher ärmlich aussehenden Viertel untergebracht war, und arme Schwarze vor dem Zaun saßen, während die weißen Hipster sich über die Vorteile von organisch angebautem Dinkel unterhielten. Gibt es eigentlich schwarze Hipster? Also grundsätzlich jetzt, nicht in Südafrika. Irgendwie sind auf meinen Fotos auch keine Hipster drauf, sondern nur dicke Touristen. War aber tatsächlich so!
Am Markt befand sich aber das zweite Restaurant von dem Koch, der auch “La Colombe” unterhält, und weil’s da so lecker war, ging ich auch in dieses. Das andere Restaurant heißt “The Test Kitchen” und hat das Konzept, dass die Küche mitten im Raum steht, und man außenrum sitzt. Ich weiß nicht genau, ob mir das Konzept zusagt, weil irgendwie will ich Ashley (die übrigens genau so aussah, als würde sie bei Top Chef Südafrika teilnehmen) nicht dabei zusehen, wie sie quasi auf dem Präsentierteller (no pun intended) in meiner Soße rührt. Auch wenn die Soße hinterher ganz extrem lecker schmeckt. Ich glaube auch, ich sprach mit dem Meister selbst, weil ich saß an der Theke, und einer, der kein Restaurant-Outfit anhatte, aber Rotkohl schnipselte, fragte mich, wie so mein Essen sei (a google image search confirms the suspicion!). Weil das aber die gesamte Konversation war, sollte man sich darauf sicherlich nicht so viel einbilden. Aber wie gesagt, das Essen superb, insofern go, Luke Dale-Roberts, go!
Danach fuhr ich noch rasch rüber nach Weinland, bisschen Käffchen im Weinberg trinken sowie zwei Flaschen Wein zum Mitbringen einshoppen, und nu versuche ich, alles in meinen Koffer zu quetschen. Bis ich wieder daheim bin, könnt ihr ja noch ein wenig meine letzten Bilder anschauen.
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Heute war Weinprobiertag II angesagt. Der Plan war, alle restlichen Weingüter (und zwar in der Umgebung der Städte Stellenbosch/Franschhoek) an einem Tag abzuklappern. Haha, nur Spaß, denn wenn man im Weinland einen Stein wirft, hat man schon mindestens drei Weinbauern getroffen. Man muss in der Tat schon lange fahren, bis im Weinland mal KEIN Weingut links und auch rechts zu sehen ist. Die Auswahl für einen Tag ist also relativ schwierig. Insbesondere, wenn man nicht picheln kann, wieviel man will, weil man ja mit dem Auto im Linksverkehr unterwegs ist.
Ich begann wie weiland die Clintons, Nelson Mandela und die Queen im Gut Vergelegen. “Vergelegen” bedeutet “abseits gelegen”, wobei ich finde, das hört sich an wie das, was passiert, wenn man schief auf dem Kissen geschlafen hat und morgens zerknautscht aus der Wäsche guckt. “Hab mich heute wieder vergelegen!” (Bad pun! Her Majesty was not amused.)
Vergelegen lag in der Tat etwas abseits, nämlich in Somerset West, aber sehr pittoresk. Bitte erinnert mich daran, wenn ich meinen Gutsherrenhof anlege, dass ich nicht vergesse, eine eigene Hängebrücke/eigenen Sumpf/eigenen Bambuswald/eigenen Rosengarten/eigenen Wald für Picknick zu inkludieren. Vielen Dank!
Da ich mir für den Tag noch einiges vorgenommen hatte, beschloss ich, hier erst einmal keinen Wein zu verkosten (war auch erst 11 Uhr) und fuhr weiter nach Stellenbosch. Und zwar ins Weingut “Blauwklippen” - das hatte ich nur wegen des Namens ausgesucht, hörte sich malerisch an. War es auch, aber das versteht sich irgendwie hier von selbst, mit der schönen Aussicht ist das ja hier wie mit den Pinguinen - erst ist man begeistert, dann hat man 2000 Fotos von malerischen Bergen für den Diaabend mit den Freunden (”Und hier der Berg von hinten” *kraisch*).
In Blauwklippen war man sehr freundlich zu mir und reichte mir 3-4 Weine an, es war ja auch inzwischen schon 11:30 geworden. (”Hier, nehmen Sie das Weinchen mit und setzen Sie sich ruhig raus, wir haben ein ungezwungenes Probierambiente” *schenkt das Glas voll* “Der geht auf’s Haus!”) Die Weine waren in der Tat sehr lecker, aber man kann’s ja nicht mitnehmen. In dem Fall nicht in den Flieger nach Deutschland. Was heute auch gut war, denn (SPOILER!) fast alle Weine, die ich probieren sollte, waren lecker, und sonst könnte ich vermutlich bald eine Weinhandlung aufmachen.
Aus der Probierstube torkelte eine Busladung deutscher Pauschaltouristen, die offensichtlich mit dem 11 Uhr-Termin auch keine Probleme gehabt hatten. Bitte erinnert mich daran, wenn ich älter werde, dass ich mir keine neckische freche Kurzhaarfrisur schneiden lasse und kein “Chiemsee” T-Shirt anziehe. Vielen Dank!
Ich verließ daraufhin ebenfalls das Weingut, um quer über zwei Nicht-Alpen-Pässe bis hinter den nächsten Ort (nach Franschhoek) zu fahren, um die Chose von hinten aufzurollen. Denn: Nach zwei Weingütern kann man ja dann auch mal Pause machen, und mein Kollege hatte mir dort ein Restaurant empfohlen, das auch in meinen Reiseführern als Muss vermerkt war: La Petite Ferme. Unsere kleine Farm, da kann ja nix schiefgehen!
Im Reiseführer stand: “Unbedingt reservieren!!! Auf Jahre hinaus ausgebucht!!” Aber: Super an meiner herbstlichen Reisezeit: im Moment ist hier alles ziemlich leer, ich hab nämlich nie nicht reserviert, kriege aber immer gleich einen Platz. Und zwar den mit der wunderschönen Aussicht. Das Essen war auch noch lecker…und der Chardonnay, den man mir zum Essen reichte, auch. Was will man mehr.
Aber es muss ja noch mehr Wein probiert werden! Ja, ja, man hat’s nicht leicht. Der Weinausschenker von Blauwklippen hatte mir den Tipp gegeben, ich müsse unbedingt nach “La Motte” fahren, um Eck bei Franschhoek. Das Gut war sehr schön angelegt, mit einem kleinen Restaurant, wo man im Garten sitzen konnte, aber ich hatte ja nun eben gegessen. Der Wein war OK, aber die anderen Weine hatten mir irgendwie besser gemundet. Aber dann wollte ich mein Glas wenigstens nicht austrinken und konnte weiterhin 1a die linke Straßenseite als solche erkennen.
Also weiter zum letzten Gut, nämlich nach Boschendal. Etwas lustlos nippte ich an meinen 5 Testweinen, irgendwann ist dann auch die Luft raus, auch wenn die Weine ganz gut waren. Noch rasch das Herrenhaus besichtigt und ermattet ein kleines Käffchen getrunken, und fertig ist die Laube.
Weil es schon etwas später war, wollte ich nicht über die ganzen Pässe zurückfahren, sondern nahm die Stadt-Autobahn, die mich vorne an der Waterfront nach Kapstadt brachte - ich nutzte die Gelegenheit, noch ein, zwei, drei, vier…naja ein paar Fotos vom Sonnenuntergang zu schießen (siehe Anmerkungen zu Pinguine/Aussicht). Wobei ich froh war, dass mein Hobby nicht Surfen ist, denn die halbe Stunde, die ich da war, paddelten zwei Surfer angestrengt gegen die Brandung im Hafen an, um dann, kurz bevor die Sonne weg war, ca. 2 Sekunden auf ihrem Brett zu stehen. Da lob ich mir die Eisbachwelle!
Die diversen fotodokumentarischen Evidenzen findet ihr wie immer im aufgefrischten Set.
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