Nachdem mein Vorrat an Hosen, die ich zumachen kann, ohne dass ich aussehe wie eine sich umstülpende Seegurke, bedrohlich gegen Null tendiert, habe ich beschlossen, das Sportprogramm zu intensivieren und gleichzeitig den Schoki-Konsum herunterzufahren. Und werde das Ganze (vermutlich zirka 2 Wochen lang, wie ich mein Durchhaltevermögen kenne) in einer eigenen nigelnagelneuen Rubrik für die Nachwelt festhalten (die so heißt, wie sie heißt, weil das Wort “Sport” bei mir immer leichte Dystypie hervorruft. Jedes Mal).
Heute also frisch von Vorsätzen und der kneifenden Jeans getrieben, bin ich nach der Arbeit direktemang ins Sportstudio meiner Wahl, wie immer ziemlich spät, darum für die übliche Stunde Step in die Ecke mit der großen Deko-Palme abgedrängt.
Die Stunde wurde heute substituiert durch den g’schmeidigen Rico Suave Toni, der ein flottes Merengue-Tape mitgebracht hatte und uns flott mit Salsa-ähnlichen Schritten über unsere Steps hüpfen ließ. Ja, und zwar genau bis zur Mitte der Stunde. Da ging er nämlich zum CD-Player, wir nahmen einen Schluck Wasser, und als wir zum Step zurückkehrten, hatte er die Geschwindigkeit der CD auf die Hälfte reduziert und damit natürlich auch die Geschwindigkeit unserer Choreographie.
Das war irgendwie leicht surreal: Ich “hüpfte” wie in in Zeitlupe *wooou* *uuuooooou* (das sind die Geräusche, die man immer bei Zeitlupe in Filmen hört) gaaanz laaaaangsam über das Step, und weil mir so ein wenig schwummrig war (nix gegessen und eh grad nicht so fit), hatte ich plötzlich den Gedanken, dass vielleicht alles in normaler Geschwindigkeit abläuft und ich einen Hirnschlag hatte, der mich jetzt denken lässt, es sei alles in Zeitlupe.
Dann stolperte ich allerdings *uuuuuwooou* gegen die Palme in der Ecke, die mich in den Arm piekte und musste feststellen, dass es wohl doch nicht meine Einbildung war. Weiterhin musste ich feststellen, dass ich gaaaanz laaangsam ständig über meine Füße stolpere, weil ich da irgendwie keinen Schwung aufbauen kann und lernte die Palme daher mehr kennen, als es mir lieb war. Nun ja, immerhin hat es meinen Teint in un-hummerigen Grenzen gehalten, hätte Stephan die Stunde gehalten (”Oha, jetzt ist aus der Stunde Step 1 doch wieder Super-Duper-Power-Profi-Step geworden, aber ihr könnts des ja”*), hätte ich sicherlich nicht überlebt.
*Impliziert keine Kritik am Super-Duper-Power-Profi-Step, deshalb gehe ich ja immer in die Stunde, und von mir aus könnte jede Step-Stunde Super-Duper-Power-Profi-Step sein. Impliziert nur Kritik an meinem derzeitigen Fitness-Stand, der ungefähr zwischen dem einer einbeinigen Schnirkelschnecke und dem eines fußkranken Nilpferdes oszilliert.
2 responses so far ↓
1 lianeliane // Mar 28, 2006 at 1:26 pm
WÄÄÄÄÄÄH wer hat gesagt, dass ich genau das brauche? jemanden, der mir ein schlechtes gewissen macht, weil mein wunderhübsch extra für mich ausgearbeiteter neuer trainingsplan in der - immerhin fertig gepackten - sporttasche vor sich hin modert……….
2 einmon // Mar 28, 2006 at 4:53 pm
Heute hat sich meine Motivation ob miesem Nieselregen bereits wieder verabschiedet…vielleicht sollte ich das Kinetic auspacken, das im Wohnzimmerregal ebenfalls vor sich hin modert.
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