Brummfisch

Nachdem man auch hier down under das intarweb installiert hat (wenn auch tueckischerweise z und y vertauscht), kann ich euch auch unterwegs schoene updates geben von “aufgestanden, aufm klo gewesen, kaffee getrunken, eingenickt”.

Nach ca. 3 Tagen im Flieger tut einem schon ganz schoen der Hintern weh, das kann man wohl so sagen. Die Uhrzeit ist meinem Koerper auch noch vage unklar…im Moment tut es hier so, als waere es halb 10 abends, die Jugendlichen in der Herberge gucken die Simpsons und ich habe den Rechner mit Beschlag belegt.

Immerhin habe ich ordentlich meinen Filmkonsum aufgestockt, denn Emirates bietet einem waehrend der 13 Stunden Flug 500 Filme zum Ansehen an. Und wenn man die potenziellen Kinokosten dann von den Reisekosten abzieht, dann ist man ja quasi schon so viel im Plus, dass es nicht mehr lustig ist. Nun ja, vielleicht auch nicht, weil ich im Flieger immer nur Filme gucke, die ich sonst nicht sehen will, denn das Geld haette man ja dann umsonst zum Fenster rausgeblasen. Oder so.

Jedenfalls guckte ich erst “Thank you for smoking” - ganz grandios, sollte man und wird man sich die DVD von zulegen. Also ich jedenfalls. Dann “Kinky Boots”, der damals, als ich in England weilte, ganz gross angepriesen wurde im Sinne von “Kleines Dorf/alte Frauen/in dem Fall eine Schuhfabrik reisst sich zusammen und rettet sich vor dem sicheren Ruin”. Sowas mag ich ja eigentlich gerne, aber der Film war komplett belanglos, bisschen fade auch. Ausserdem aergerte mich, dass die zwei maennlichen Hauptdarsteller ordentlich viel chemistry aufwiesen, dass man aber um des PC willens noch einen weiblichen love interest reingezwaengt hatte. Dann weiter die kindische Seite ausleben “Nanny McPhee” - eine Art Mary Poppins mit Colin Firth (was kann man da falsch machen) und Emma Thompson, die sich fuer ihr Alter ganz gut gehalten hat, und sieben Kindern (die einem gar nicht so auf den Geist gingen, wie oft Kinder in Filmen - aber da war auch das Kind aus Neverland dabei und das kann nicht viel falsch machen) und hatte ich schon Colin Firth erwaehnt??? Und die Frau aus “WartenochdasGesichthabichschonmalgesehen” (Gosford Park war’s gewesen). Naja, war ganz OK, aber nicht wirklich spektakulaer, bis zum Ende, wo einem eher schlecht werden konnte als nicht. Dann (ich sagte doch, es waren 13 Stunden) guckte ich noch “The Producers”, das war ein bisschen peinlich, weil ich immer so laut lachen musste, und man hat ja seine Kopfhoerer auf und bemerkt nicht, dass um einen rum alle Leute sich pikiert umsehen. Also “The Producers” sind witzig, will ich damit sagen, aber was kann ein Film schon falsch machen, in dem ein schwuler Hitler auf der Buehne mit Tanzhaeschen in SS-Uniformen in der Hakenkreuz-Formation Musical-Arien intoniert. Nicht mehr viel.

Den Rest der Zeit verbrachte ich damit, meinen Fernsehkonsum aufzustocken (13 STUNDEN). Eine Folge House (auch mit Hugh Laurie kann man ja nichts falsch machen) - 3 Stories, immer wieder wunderbar, beste Folge ever. Dann zwei Folgen Numb3rs (wuschlig attraktiver Mathematiker, da kann man nichts falsch etc.), dann zwei Folgen Hell’s Kitchen (damit man sieht, was in der deutschen Staffel falsch gemacht wurde, naemlich DJ Oetzi), und dann NEIN OHMEINGOTT guckte ich leider noch rasch die erste Folge von Prison Break, was jetzt dazu fuehren wird, dass ich meine knapp bemessene Freizeit noch mit einer weiteren Fernsehserie aufstocken werde. Ganz grosses Kino - wer irgendwie sich so eine Folge oder gar die ganze erste Staffel besorgen kann, der soll doch schon mal vorarbeiten, damit ich keine Zeitverzoegerung habe, wenn ich heimkomm.

Aber eigentlich wollte ich ja von Urlaub erzaehlen. Erst mal hatte ich eine Schrecksekunde, als mein kleiner Rucksack nicht vom Band kam, aber waehrend ich den “Mein kleiner Rucksack ist nicht vom Band gekommen” Zettel ausfuellte, hatte ihn wer gefunden und neben den Ausgang gestellt, was den Mann vom Lost Baggage, der ewig meine Beschwerde auf ein grosses Formular eingetragen hatte, nicht erfreute, mich aber schon. Aber aus meinem Flieger hatten ca. 10 Leute kein Gepaeck und im Bus in die City auch nur die Haelfte der Passagiere, ich hatte wohl noch Glueck.

Dann ab ins Hostel, wo es ganz nett ist und nach Chlor riecht wie weiland in Florida. Ausserdem sind hier die typischen Hostelreisenden, die den ganzen Tag im Hostel abhaengen und Cornflakes essen. Warum machen die das? Vielleicht haben sie Fieber. Gut, ich weiss das nur, weil ich auf dem Bett eingenickt war und auch den ganzen Tag im Hotel, aber 2 Tage ohne Schlaf sind wohl eine ganz gute Entschuldigung, oder nicht, oder was?

Gegen 16.30 hatte ich mich aber denn doch erhoben und war gen Hafen spaziert, um die Oper und so zu besichtigen, muss man ja gleich machen. Nachdem die innere Uhr wie gesagt ja eh beim Teufel war, kam es mir ganz recht, dass es grade Happy Hour war, als ich an der Oper ankam, und so fruehstueckte ich einen Gin Tonic. (Eigentlich wollte ich Kaffee, aber es herrscht offensichtlich akuter Starbucks-Mangel in Sydney! Auf dem ganzen Weg zur Oper nicht ein einziger!!). Im Hafen sieht es ganz lustig aus mit den ganzen Schiffen/Faehren, die da fahren, das werde ich morgen mal naeher untersuchen. Wenn es nicht regnet (so wie heute), aber der Wetterbericht hat offensichtlich schoenes Wetter avisiert. Am Sonntag ist uebrigens Sydney Marathon, den schau ich mir glaube ich noch an, bevor ich weiterziehe an einen der Orte mit Doppelnamen und mit i hinten, ueber die ich immer lachen muss (Wongi Wongi oder Booti Booti - hahaha).