Heute von einem obskuren Vogel-Geraeusch vor dem Fenster aufgewacht und es sogleich dem Kookaburra zugeschrieben. Gesehen habe ich das Tier nie, aber es hoerte sich an wie eine Hyaene mit Liebeskummer im 1. Stock im Baumeswipfel. Also um 5.30 aufgestanden und fiesen Cornflakes-Hunger gehabt, aber keine Cornflakes (zum Glueck hatte das Deli die Strasse rauf welches). An den kiffenden Franzosen auffer Strasse vorbei und wieder festgestellt, dass ich mich fuer Herbergsaufenthalte nicht eigne, denn immer, wenn jemand was zu mir sagt, brauche ich ca. 5 Minuten, bis ich es geistig verarbeitet habe (insbesondere um 5.30 morgens) und ich antworte “Wrstfrgr”, was nie zu einer Konversation fuehrt. Ich also zu den Franzosen beim Rueckweg wieder “Wrstfrgr”, Cornflakes gemampft und dann auf zur Stadtbesichtigung.
Erst auf den Sydney Tower (dat komische Oztrek habe ich weggelassen), 1a Aussicht ueber die Stadt, umso mehr, als ich ganz alleine war, denn ich scharrte ja schon vor den Toren mit den Hufen kurz vor der Oeffnungszeit. Dann anschliessend ins Queen Victoria Building, wo die zwei haesslichsten Uhren aller Zeit haengen (mein Stadtfuehrer pries sie als Wunderwerke der Technik an, das macht sie nicht attraktiver). Ausserdem gingen sie falsch, was ich aber erst merkte, als ich schon 10 Minuten auf das Glockenspiel gewartet hatte (aus Muenchner Fehlern lernt man nicht, dass Glockenspiele des Wartens nie lohnen).
Dann also wieder wie angekuendigt zum Hafen, erst mal ueber die Harbor Bridge (KRAISCH SAUGEFAEHRLICH) spazieren. Nach der Haelfte sieht es verdammt nach Regen aus und die Bruecke vibriert, was ich nicht mag und auf der anderen Seite ist eh nix. Also angehalten, die Kamera mit den 200 Bildern von “Oper ueber den Hafen” verstaut und zu jener selbigen auf den Weg gemacht. Dort die Oper von oben, unten, hinten und seitlich geknipst - die Tour kostet 23 Oecken und da der Tower schon nicht ganz billig war, spare ich hier massig ein und schreibe lieber ein paar Postkarten, waehrend ich ein sauteures Sandwich mampfe (da geht sie dahin, die Ersparnis). Immerhin kann ich noch ein wenig die Fauna Australiens kennenlernen, weil die Moewen auch gerne mein Sandwich kosten wollen (”MAINS!!! MAINS” - wir erinnern uns an den Nemo-Fisch-Film). Weil das Wetter immer schoener wird, beschliesse ich, mich in den botanischen Garten zu begeben, und die Riesen-Fledermaeuse anzugucken.
Der Garten ist verdammt gross und es wird immer heisser, aber ich laufe ihn ganz ab. Bis hin zu den dicken Biestern in den Baeumen, die einen Hoellenlaerm machen. Sollten Fledermaeuse nicht leise sein und gepflegte Radarwellen absondern? Diese hier quieken wie abgestochene Schweine. Wuah. Ich wandere noch ein wenig im Park umher, bis ich einen vagen Sonnenbrand auf dem Gesicht spuere (Ozonloch!) und mich nach einem Kaffee duerstet.
Mein Fuehrer empfiehlt einen Vorort von Sydney, und ich hoere noch auf den Fuehrer, obwohl ich nach dem Debakel mit den Uhren vielleicht schlauer sein sollte. Der Vorort ist auch nicht so spektakulaer, wie er sein koennte, aber immerhin kann ich hoechst abenteuerlich Bus fahren. Abenteuerlich deshalb, weil man bei so Bussen nie weiss, wo die anhalten - das ist in New York genau so…man steigt ein, und irgendwann denkt man “Bin schon ganz schoen weit gefahren, hier ist das sicherlich”. Meist ist man dann zu frueh oder zu spaet. Vielleicht war ich gar nicht im Vorort. Aber jedenfalls habe ich einen aeusserst unordentlichen Buchladen gefunden (erinnern sich die Muenchner noch an den English Bookshop unten in der Schelling? So, nur mehr Buecher und unordentlicher), und man glaubt es kaum, auch ein Buch eingekauft (verdammt, und ich wollte doch einen leichteren Koffer haben auf dem Rueckflug).
So ein Bustrip dauert natuerlich auch ordentlich lang, zum Glueck habe ich meinen kleinen ipod mit ordentlich Musik aufgefuellt. Ich bin aber vom Timing her muy excellente und komme gerade rechtzeitig, um mir in diesem Etablissemang ein indisches Buffet hinter die Kiemen zu hauen und dann “The Lake House” gemuetlich auf der Chaiselongue anzugucken. Feine Sache das. Also die Chaiselongue, nicht “The Lake House”, das dank des einen Gesichtsausdrucks von Keanu und dem hanebuechenen Ende nicht auf die Liste meiner Lieblingsfilme darf, sondern sich hinten anstellen muss (Time Travel Lapsus vom Feinsten, und noch aergerlicher - ganz einfach haette man ihn vermeiden koennen, den Aerger. Aber mich fragt ja keiner). Muss ich wohl doch wieder bei “While you were sleeping” fuer meinen Gusto nach sinnlosen RomComs bleiben.
Morgen ist der Zoo angesagt und weil ich gerade so schoen mit meinem kleinen ipod experimentiere, mir einen Soundtrack fuer mein Leben zurechtzustellen (heute auf der Bruecke Thomas D. mit “Rueckenwind” “wir gehen ueber Wasser wenn da Bruecken sind”), habe ich schon geplant, auf der Faehre zum Zoo ordentlich den Piraten-Soundtrack einzuwerfen und wie Johnny meine Haare im Winde wehen zu lassen. Arrrr! Savvy?
1 response so far ↓
1 lianeliane // Sep 13, 2006 at 12:45 pm
the lake house also. jaja. schade! große idee aber ganz kleines kino! (ich frug mich ja während des ganzen films immer wo die da mal können wenn die mal müssen, aber anscheinend mussten die nicht)
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