Nach gestern muss man wieder mal anmerken: TAANSTAAFL (gilt auch fuer Dinner) - in dem Fall musste ich fuer die umsonste Pasta gezwungene Konversation mit bescheuerten Tischnachbarn betreiben. Zwei Machos (”we are not gay” - thank you for telling me, I wasn’t really worried) und die dazugehoerigen Schnecksche (gewandet im wunderbaren 80er-Style - Karottenjeans und asymmetrisch ueber die Schulter rutschender Ringel-Strickpulli, locker gehalten vom obligatorischen Nietenguertel). Dazu ein paar freundliche, aber doch minderbemittelte Franko-Kanadier (”Vot are zees ‘Muppets’ you speek of?”) Da macht Zaehneziehen mehr Spass. Spaetestens als man mir mit Hitlergruss bedeutete, sich frueh vom Acker zu machen, sei aber nicht “the German Way”, haette ich rueckblickend doch lieber die Kreditkarte fuers Abendessen auf den Tisch legen sollen. Heute faellt es aus, das freie Dinner!
Die Wine Tour dagegen war super. Mit dem ordentlich auf Busch-Australier machenden Tex (verwendete tatsaechlich das Word “Crikey” in der Konversation) und zwei anderen Touris (Tim und Jane, angenehm zurueckhaltend aus England) klapperten wir 5 verschiedene Wineries ab (und eine Kaeserie), bis langsam jeder Wein gleich schmeckte und man nur noch vage mit dem Glas abwinkte. Zum Glueck gab es zwischendurch noch einen Halt an einem Ort mit Restaurants, Souvenir-Shops, die man nur unter Androhung roher Gewalt betreten wuerde (”Christmas all year round!”) und einem Schoki-Shop.
Was haben wir heute gelernt?
- Sauvignon Blanc und Shiraz mag ich offensichtlich ganz gerne, bleib mir vom Leib mit Merlot und Pinot Noir.
- Wenn ein Wein als Qualitaetsmerkmal hat “Schmeckt wie nasses Leder”, ist die Chance gut, dass man ihn nicht leiden kann (wie Tim so schoen sagte: “Schreiben die dann auf das Etikett: ‘Lecker- als ob man an einem nassen Sattel lutscht”?”).
- Wenn irgendwo “Chili” draufsteht, ist das Ding meistens scharf (ich probierte Chili-Schoki und Chili-Schnaps).
- Stehe nie zwischen einem Bus aelterer Australier und den Verlockungen eines Weihnachts-Shops (dafuer tragen sie die Stoecke mit sich).
So, jetzt noch ein selbstbezahltes Abendessen und morgen soll es 30 Grad haben, also geh ich an den Strand, bevor ich dann nach Port Macquarie aufbreche (Koala-Knuddeln im Koala Hospital!).
3 responses so far ↓
1 Hith // Sep 18, 2006 at 8:47 am
Erstmal danke für die tollen Impressionen von Down Under. Bei all dem Kulinarischem frag ich mich, wie schmeckt eigentlich das hüpfende Beuteltier? Oder ist das nur ein Gerücht und doch kein dort beliebtes Gericht?
2 lianeliane // Sep 18, 2006 at 10:35 am
selbst war ich zwar noch niemals nicht down under (und der schrecklich laaaaaange flug wird auch dafür sorgen, dass ich vermutlich niemals dorthin kommen werde) aber känguruhfleisch hab ich schon gegessen. mir schmeckt es sehr gut. aber ich bin ja auch ein carnivor ;o)
3 einmon // Sep 19, 2006 at 1:25 pm
Also hier habe ich noch kein Kaenguru gesehen (abgesehen von dem im Zoo), aber in einem Restaurant gab es tatsaechlich ein Kaenguru-Osso Bucco zu Mittag. Weiss man aber nicht, ob das nur ein Touri-Mahl war. Falls Du mal in Muenchen bist, im Australian Pub an der Frauenkirche servieren die einem Kaenguru (mein Bruder sagte, es schmecke wie Wild). Ansonsten jibbet hier viel McDonald’s und Hungry Jack (weil “Burger King” schon vergeben war). Und Gloria Jean’s Coffee Company (wo ich bereits eine “Frequent Sipper” Karte besitze).
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