Heute dank großzügigem Sponsoring von C. (bzw. von Cs Freundin D. bzw. vom Neffen von D., der auf der Anwesenheit der Tante bei der oberlangweiligen Neffen-Geburtstagsfeier bestand) hier gewesen. Beim Herrn Reis und vorher den magischen Zahlen.
Die Magic Numbers kannte ich dabei vorher nicht, sehen bisschen aus wie die Kelly Family und besetzen irgendwie auch zumindest in Punkto Frisur die gleiche Nische, fand ich aber von der Musike her ganz ansprechend eigentlich. Aber schaut selbst, man sagte auch, wir sollten uns auf ihrer Myspace-Seite was runterladen.
Dann kam Damien Rice, schön monochromatisch beleuchtet vor dem Piano (das er nur für ein Lied brauchte, ziemlich verschwenderisch eigentlich).
Damien Rice mag ich eigentlich ganz gern so zum Entspannen, wobei etwa nach zwei Stunden traurigen “Sie ist weg und ich bin alleine und das Leben ist schlecht”-Liedern so langsam der Punkt erreicht ist, wo man leise eingenickt vor sich hin drömelt, wie der junge Mann vor uns in der Reihe. Zum Glück hatte der der Herr Rice zwischendrin gerne mal noch kakophonische Aufwecker eingebaut, so dass Eingeschlafene immer wieder hochschreckten.
Geschah dem Burschen vor uns auch ganz recht, das Erschrecken, denn der hatte auf die Frage vom Herrn Rice, welches Lied man jetzt spielen solle, vorher fröhlich Eskimo in die Runde geworfen, und das hasse ich, das Lied. Nach ca. 5 Sekunden Eskimo brauche ich erst mal eine Dosis Insulin, und wo soll man das denn herkriegen. Zum Glück hatte der Herr Rice den Einwurf nicht gehört und sang was anderes. Junge Männer, die von selbst und freiwillig bei Damien Rice sind, sind mir auch irgendwie suspekt. Da gehen doch Männer eigentlich nur hin, wenn die Freundin gesagt hatte: “Ooh, dieses Eskimo-Lied, das ist so wunderwunderschön, Schatzi, lass uns doch mal beim Konzert romantisch kuscheln.” Aber nein, in der Reihe vor uns: lauter 18-jährige Straftäter mit hängenden Hosen. Aus Rosenheim und mit Bierflasche in der Hand.
Wobei ich nicht wissen möchte, was in der “Wasserflasche” vom Herrn Rice untergebracht war. Der hatte sich seinen Ansagen nach bereits reichlich am einen oder anderen Stimulanzmittel bedient: “Uh, so Gebäude wie dieses hier, uh, wenn die so …ähm tja, haha, hm 10 Jahre alt sind, nich wahr, dann uh jaja, da haben Leute lang dran gebaut, und dann denk ich mir immer uh huh, jaja, Gebäude. Essen. Jaja, auch Essen. Und die industrielle Revolution. Essen. Was wollte ich sagen. Ja, Essen.” Und ihr denkt jetzt, ich mache Scherze, ich übertreibe, ich spreche in hyperbolischen Sprachmetaphern - nein. Ganz genau der Wortlaut vom Herrn Rice. Auf Englisch zwar, aber das macht es nicht notwendigerweise zusammenhängender.
Aber meistens sang er zum Glück und sprach nicht. Schön fand ich dabei nebst der völlig akustisch und ohne Mikro vorgetragenen Version von “Cannonball” tatsächlich die eingangs erwähnten schrägen Einlagen (gut, nach so ca. 10 Minuten Drehen am Verstärker *oeeeooooeeeeoooeeeeboeieieieooooo” schrubbelt das auch einen Tick am Nervenkostüm), weil die Stücke vom Herrn Rice ja wie gesagt gerne so an der Grenze zum Insulin-Kitsch taumeln; und die schrägen Nummern schoben das Ganze dann in die richtige Richtung.
Besonders toll am Schluss, noch vor dem bekannten “Blower’s daughter”, wo die Cellistin ein fröhliches Gesangsstück intonierte, das so ein wenig an Monty Python erinnerte, und welches man so singen kann, wenn man nachts die Straße langfährt und da geht einer - unten der Text für euch zum Mitsingen, und auf youtube könnt ihr euch währenddessen noch mal anhören, wie das Lied so geht:
“Random man on the motorway
What are you doing there?
Random man they took your coat away
That wasn’t very fair
Where are you going?
Where have you been?
Did you have a nice day?
Did you smoke some heroin?
Random man
Random man
Random man
Random man on the motorway
I’d like to know your name
Did your car run out or was it towed away?
Or is your pony lame?
Did you have a fight with your bossy wife?
Did she threaten you with the kitchen knife?
Random man
Random man
Random man
Random man
Random man on the motorway
Have you been very bold?
You look like you’re just about to float away
You must be very cold
Did you rob a bank?
Did you steal a life?
Have you run through the fields?
Oh Random man
Random man”
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