Brummfisch

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Auntie Beeb und Onkel Deutsches Fernsehen

July 24th, 2007 · No Comments

Jetzt muss ich wieder mal eine Lanze für die BBC brechen, weil ich sah mir gerade die 5. Episode von Jekyll an, und die Serie ist ganz hervorragend. Mit James Nesbitt, den ich ohnehin seit Cold Feet ganz klasse finde - jaja, kennt keiner, mir doch egal. Schaut’s euch halt mal was an, wenn ich es sage. Jekyll hat auch nur 6 Folgen, da kann man nicht viel falsch machen.

Hahaha, gerade google ich mal wieder “Britische Schauspieler, die mir vage bekannt vorkommen” (langsam werden es weniger, es gibt ja nur einen endlichen Pool an britischen Schauspielern), und der ältere Herr aus Jekyll ist offensichtlich der ominöse Onkel von Ewan McGregor aus Star Wars aka Wedge Antilles aka Leader of the Red Team. Hahaha!

Ãœbrigens ist auch diese Serie hier super: Life on Mars. Die konnte man tatsächlich auch mal auf Kabel eins gucken, aber vermutlich hat sie keine Sau angeschaut, weil irgendwo anders die Schwarzwaldklinik lief. Herrschaftzeiten! Gut, ich hab sie auch nicht angeschaut, aber ich hatte dummerweise die erste Folge verpasst. Aber ich habe eh keine Nielsen-Box. Wer hat eigentlich eine Nielsen-Box? Sagt Bescheid, dann komm ich vorbei und schalte immer schnell um, wenn “Koffer oder nicht Koffer” kommt, was ja offensichtlich gigantische Einschaltquoten hat, aber so langweilig ist, dass ich vermute, dass die Einschaltquoten daher rühren, dass man es einschaltet und dann flugs einnickt und erst beim Testbild wieder ausschaltet.

Und in der Rubrik “Jedes Land hat das Fernsehprogramm, das es verdient” möchte ich auch noch meinen Ärger über “Das Model und der Freak” kundtun, eine Show, die man für den deutschen Otto total verstümmelt hat. Nicht, dass “Beauty and the Geek” hohe Fernsehkunst war, aber offensichtlich schafft man es im deutschen TV sogar, eine Reality-Show zu verdummen.

Beim Original ging es darum, dass man 10 Nerds hatte, die so ein bisschen merkwürdig waren, und 10 Schönheiten, die aber 2 und 2 nicht zusammenzählen konnten. Dann kriegte jede der beiden Gruppen Aufgaben, die jenseits ihres Erfahrungshorizonts lagen, so dass am Ende jeder sagen konnte, man habe was dabei gelernt. Ob das nun klappte oder nicht, sei dahingestellt. Auch die dahinterliegende Intention war sicherlich weniger lauter, als es das Marketing vermuten ließ, aber jedenfalls vordergründig hatte man ein hehres Ziel.

In Deutschland hat man aber zielmäßig gar nicht erst im Plus angefangen, sondern die Show gleich umgestaltet in “Zwei heiße Models lachen sich tot über hässliche Männer”. Bei jeder Folge hat man also zwei B-Promi-Models, die hohl sind wie ein Getreidesilo vor der Erntezeit, aber das macht nix, Hauptsache die Möpse stimmen. Die zwei Blondinen kriegen dann zwei unattraktive Sozialnulpen serviert, die sie dann gefälligst auf Macho trimmen sollen, denn nur ein gegelter Sportfanatiker ist ein guter Mann, und die Idioten, die das nicht wissen, werden müde belächelt (”Du darfst nicht mehr zu deiner Rollenspielgruppe gehen, wir zeigen dir, wie du richtig Spaß hast!”).

Die armen Männer müssen also lächerliche Kostüme anziehen, im Tanga Samba tanzen (Spaß!), und Fingerfarben auf den nackigen Frauen verteilen (”Damit du auch mal eine Frau unter die Finger kriegst”), während die Models sich beömmeln und Heinz auf der Couch sich freuen kann, dass er wenigstens nicht so aussieht wie der blaubemalte Idiot, und immerhin eine Mutti hat, die ihm Bier holen geht in der Werbepause. Ja, schön, dass man die Botschaft “Jeder kann vom anderen was lernen und dann sind wir alle bessere Menschen” umgestaltet hat in “Nichts ist schlimmer (aber auch lustiger) als ein hässlicher Mensch, und die sollten eigentlich bestens umgehend die Fliege machen und nicht den Blick auf die Möpse der Models verstellen”. Gah!

Tags: Gelaber

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