Ich bin ja ein großer Fan der Royal Tenenbaums, und da kommt es ja häufig vor, dass Leute, denen man den Film zeigt, einen irgendwann auf Knien anflehen, den Fernseher auszumachen, oder man würde sich vor lauter Ödnis den linken Fuß abnagen.
Nach der neuesten Wes Anderson Experience heute in der Sneak habe ich immerhin gelernt, diese Leute zu verstehen. Nach ca. 5 Minuten (die 13 Minuten des gräuslich-stupiden Vorfilms nicht mitgerechnet) versuchte ich, meine Körpertemperatur echsengleich abzusenken, um einen leichten Winterschlaf einzuläuten. Leider funktionierte das nicht und so musste ich die Ouija-Atmung (oder so ähnlich) durchführen, und mir mental ein ausgewähltes Mantra aus dem Yoga vorsingen, damit mein Kopf nicht spontan implodiert und ich statt dessen in schönen Erinnerungen an Brad Pitt im Weizenfeld schwelgen kann. Hach, was waren die Wolken da schön gezogen…und das Fischauge! Ein Hochgenuss.
Was, der Film? Wes Anderson hat offensichtlich ein, zwei, drei Einträge über sich im Filmlexikon zu viel gelesen, und beschlossen, nach dem Käse mit dem U-Boot noch eine weitere Nabelschau zu betreiben (hier noch einmal das schöne Fremdwort “Omphaloskepsis” für alle die, die bei ihrer Filmkritik Herrn Anderson in der Prätention nacheifern wollen). Meine Herrn, was war das alles sinnfrei. Aber sehr BEDEUTUNGSVOLL sinnfrei. Und oft auch noch META-BEDEUTUNGSVOLL sinnfrei. We. Haven’t. Located. Us. Yet!
Ach, der Film?? Irgendwie ging es um Gepäck (designed by Louis Vuitton) und drei bescheuerte Amerikaner, die durch Indien reisen. Weiterhin zitiere ich die Kritik vom Hollywood Reporter, weil die fand ich sehr schön: “There’s never a man-eating tiger around when you need one.”
Aber: Ein Gutes hatte der Film, denn er dauerte nur 90 Minuten. Und meine Körpertemperatur ist bei 35, 3 (ohne Scherz, ich habe ein neues Fieberthermometer gekauft und dieses gerade ausprobiert). Also: Total zu empfehlen für Leute, die ohnehin vom Fieber halluzinieren: Schlimmer kann es ja eigentlich nicht mehr werden (schön bunt ist er, der Film) und vielleicht springt ja noch eine Mütze Schlaf dabei raus. 0 Teebeutel von 10 möglichen.
2 responses so far ↓
1 marco // Nov 3, 2007 at 5:40 am
danke fuers review, die Vorschau sah eigentlich ganz lustig aus….
2 caro // Nov 4, 2007 at 4:55 pm
designed waren die sch…. koffer by marc jacobs for luis vuitton … so viel zeit muss sein! :-) und wenn die zwei deppen neben uns in der reihe nicht in ihre sitze zementiert gewesen wären, hättest du dein bett viel schneller erreicht!
wenigsten wurden wir heute ja grandios entschädigt!!! go “stardust”….
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