Brummfisch

I fish, therefore I brumm.

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Chez Akasaka

November 9th, 2007 · No Comments

Sou desu ka, jetzt bin ich also hier in Tokio angekommen. Der Flug war ganz amüsant, neben mir saß ein kleiner geschäftlich aussehender Japaner, der ordentlich Bier pichelte den ganzen Flug. Kann man ja mal machen. Dann schaltete er den Mr. Bean-Film ein und kicherte herzlich. Na, dachte ich mir, ich will auch mal was gucken, und holte meinen Kopfhörer hervor. Aber vor den Filmgenuss hat die Lufthansa ja die Tatsache gesetzt, dass die Ohrstöpsel vom Kopfhörer hart wie Brett sind und erst in watteweiche Dinge eingepackt werden müssen. Und die waren äußerst widerspenstig.

Ich also stundenlang am Pfriemeln, plötzlich höre ich von rechts: “Excuse me, I will do that for you”. Der kleine Japaner konnte das Elend nicht mehr mit ansehen und riss den Kopfhörer an sich. Dann war es aber wie bei Loriot mit der Nudel, nur mit Japaner, Kopfhörer und watteweichen Dingen. Irgendwann fing dann der Japaner an zu rufen “Mr. Bean, Mr. Bean!!!” - ich weiß nicht, ob er meinte, das Ganze sei lächerlich wie bei Mr. Bean, oder dass er jetzt den ganzen Film verpasst. Da er aber immer schallend lachte, wahrscheinlich ersteres. Dann riss die watteweiche Kopfhörerabdeckung entzwei “MR BEANNN!!!” und wir beschlossen, dass ich den Film ansehe, indem ich das Teil einfach lose zwischen Ohr und Hörer klemme.

Ich hätte mir die Mühe aber sparen können, denn weder Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer noch Spiderman 3 hätten eigentlich Ton gebraucht und irgendwie auch kein Bild, wenn man sich’s recht überlegt. Also falls ihr überlegt habt, da nochmal in ein Video zu investieren, das kann man gut sparen.

Wenn man sonst immer wie ich nach USA fliegt, ist Japan ja ein Hochgenuss: Man kommt an und wird nicht von Putzpersonal angerüffelt, sondern höflich von allen begrüßt - der Japaner freut sich, wenn Leute im Land ankommen, und will sie nicht gleich pauschal nach Guantanamo verfrachten. Ãœberall ist es schön sauber, wenn was nicht geht, arbeiten mindestens 2 Leute dran, damit es bald wieder funktioniert, und die Immigration dauerte genau 5 Minuten (”Have a nice day”). Dann fragte mich noch proaktiv die Frau von der Bushaltestelle auf Englisch, wo ich hin will und ordnete meinen Koffer schön in der Busschlange ein, wunderbar.

Jetzt bin ich also im Stadtteil Roppongi im wunderschönen Hotel Monterey Akasaka, wo ich interessiert den Reiskocher beäugte, der im Zimmer steht…zumindest so lange, bis mir auffiel, dass er im wahren Leben ein Wasserkocher ist, der sich nur als Reiskocher getarnt hat. Jetzt koche ich also Tee und nutze kostenlos das Internet. Zumindest ist es kostenlos, bis mir einer das Gegenteil sagt, Preislisten, die hier rumliegen, kann ich alle nicht lesen.

Roppongi sieht prima aus, lauter kleine Kneipen, ein Fake-Starbucks und ein echter Tully’s sind mir auf dem Weg hierher begegnet. (1a durch kleine Gässchen den Weg zum Hotel gefunden!). Man hat mir auch schon ein Präsent gemacht, nämlich eine Packung Taschentücher? Servietten?, auf denen steht, man sei ein Pachinko-Club, würde am 11. Dezember eröffnen und ich solle doch dahinkommen. Das vermute ich zumindest, lesen kann ich nur das Datum und die URL.

Nachher geh ich auch gleich raus und versuche, was zu essen. Also, essen kann ich vermutlich schon (34 Jahre geübt dafür!), aber ob ich auch ein Essen oder zwei KAUFEN kann, das könnte schwierig werden. Als ich nämlich mein Hotelzimmer mit viel Mühe auf Japanisch einforderte, antwortete man mir sogleich auf Englisch. Nun, immerhin einen Versuch war’s wert. Und ein Kaffee bei Tully’s wird ja irgendwie zu erwerben sein. Ich mach Fotos, damit ihr auch was davon habt.

Tags: Gelaber

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