Brummfisch

I fish, therefore I brumm.

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Platte Füß

November 13th, 2007 · 1 Comment

Heute war ich zuerst in Asakusa, Tempel gucken. Im Tempel orakelten mal wieder alle, und ich dachte mir, mal sehen, ob meine Aktion mit der alten Dame was gebracht hat. Und siehe da: Großes Glück und Zufriedenheit! Wunderbar, das habe ich gleich mal eingesteckt, danke Kannon, Gott/Göttin mit den elf Köpfen. Dann spazierte ich Richtung Ueno-Park, aber davor hatten die Götter leider ein Schuhgeschäft gesetzt, wo ich Stiefel kaufte (”Größe LL, ist das richtig?” “Hai”), und dann einen Gebraucht-Buchladen, und an denen kann ich ja nie vorbeigehen. Ich deckte mich also mit ordentlich Manga ein, allerdings mehr so geraten, weil ich ja keine Ahnung hatte, welche Art Manga ich da kaufe.

An der Kasse noch einmal ein Schreck, als der Japaner ob meiner Masse Mangas annahm, ich würde die Sprache auch sprechen, und mich fragte, ob ich eine Kundenkarte hätte. Dass er mich das fragte, weiß ich, weil er nach meinem schreckerfüllten Blick mitleidig mit dem Flyer wedelte, auf dem die Kundenkarte abgebildet war.

Ich also weiter mit einer Riesen-Tüte Stiefel und einer Riesen-Tüte Bücher. Ab Ueno begann der Schwarzmarkt (zumindest sah er so aus), wo man ordentlich Dinge kaufen konnte, die in China vom Laster gefallen waren. Da kaufte ich mir eine Täsch und tat meine Bücher schön säuberlich hinein, was das Gewicht nicht wirklich verbesserte, aber immerhin besser aussah als die Plastiktüte. Zumindest bis mir das nächste Buchgeschäft begegnete. Ei wei! Bin mal gespannt, ob das alles in meinen Koffer passt (ich schinde gerade Zeit).

Nachdem ich mit dem ganzen Krempel kreuz und quer durch die Stadt gehatscht war, taten mir die Füße, Arme und auch mein Rücken mal sowas von weh, dass ich meinen ursprünglichen Plan, vom Rathaus auf die Stadt hinabzugucken, doch aufgab, und statt dessen Sushiessen ging. Dann kamen zwei Nasen vom Sinfonieorchester des Bayrischen Rundfunks auf Japan-Tournee und setzten sich neben mich, und somit hatte ich auch Unterhaltung beim Abendessen.

Beim Heimgehen traf ich noch den Kartoffelmann, der mir vom Reiseführer als Tokio-Muss angepriesen wurde, und zwar ist der wie ein fliegender Maronenverkäufer, nur mit Kartoffeln. Ich also hin zum alten Bauern und mangels des Worts “Kartoffel” im Wortschatz stumm auf den billigsten Preis gedeutet. Er nahm daraufhin eine Tüte, tat eine Kartoffel hinein und dann winkte er mit einer weiteren Kartoffel und sagte einen Satz auf Japanisch, der vermutlich der Satz war, den Gemüsehändler gerne sagen, zumindest ließ das die Tonart vermuten: “He, blondes Mädschen, isch jeb dir ne extra Kartoffel *zwinker, zwinker*”. Jetzt habe ich also zwei Kartoffeln, aber eine hätte mir wohl gereicht, sie schmeckte nämlich exakt wie eine trockene Süßkartoffel. Danke, Herr und Frau Marco Polo, für diesen Super-Geheimtipp.

So, nun muss ich aber mal packen und nachsehen, wie ich morgen zum Flughafen komme. Drückt mir die Daumen!

Tags: Gelaber

1 response so far ↓

  • 1 marco // Nov 14, 2007 at 2:29 am

    Hihi, hab grade meiner japanischen Kollegin Asayo von Deinen Abenteuern berichtet - die fand das sehr amuesant ;)

    Guten Flug!

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