Brummfisch

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Musical, Schmusical

April 16th, 2008 · No Comments

Und schon ist es wieder soweit: Wir alle suchen den Musical-Showstar 2008. Ich darf Sie recht herzlich in meinem Blog begrüßen - falls Sie nicht live zusehen, ist Ihnen wenigstens nicht schlecht von Thomas Gottschalks Hemd.

Erst mal wird uns wieder die Jury vorgestellt, und somit wissen wir endlich, dass Glatzi links Regisseur, Schauspieler UND Musicaldarsteller ist. Aha, das qualifiziert natürlich. Nicht so wie Katja Ebstein, und natürlich Uwe Kröger, dessen blonder Schopf heute vage so aussieht, als sei er im Windkanal von einem LKW überrollt worden.

Aber erst einmal gehts los mit einem gar wunderbaren Medley. Das ZDF Fernsehballett turnt sich schon mal warm, und dann kommen unsere Kandidaten, heute “flott” auf Rollschuhen. Frau S., die das letzte Mal nicht dabei war, beschwert sich, dass, wer nicht Rollschuh fahren kann, kein Recht auf eine Rolle im Starlight Express hat. Ja, dann wär die Bühne hier ganz schön leer. Bis auf das Fernsehballett, aber die können ja nicht singen. Allerdings, wenn man den Kandidaten so zuhört, hat vielleicht auch noch das Fernsehballett eine Chance. Alexander steht nur doof auf der Treppe rum. Frau S. schwillt die Halsschlagader an. Nur ruhig Blut, Frau S.

Gottschalk sagt, Alex hätte keine Rollschuhe anbekommen, denn er sei eine Gefahr für sich und andere. Nun denn, das könnte später auf der Bühne schwierig werden. Aber es gäbe ja auch Rollen für Dicke, sagt Gottschalk. Ah, danke, Tommy, das hätten wir nie gedacht. Intuitiv ist uns nicht ganz klar, warum Alex dann immer noch bei der Castingshow für DIE ROLLSCHUH-ROLLE dabei ist, aber Gottschalk brabbelt weiter sinnlos in seinen Bart, und stellt uns Helen Schneider und Meatloaf vor. Thomas. Kleiner Tipp: Du weißt, dass Dein Hemd Scheiße aussieht, wenn selbst Meatloaf Witze drüber macht.

Wobei Meatloaf die Haare abhat und ein dröges Jackett an und vage aussieht wie ein Buchhalter vom Uelzener Finanzamt. Und wir immer noch nicht wissen, was Meatloaf genau nicht machen will im Video zu “I would do anything for love (but I won’t do that)”. Helen Schneider hat auch schon die besten Jahre eine Zeitlang hinter sich. Dann man tau, Gottschalk, frischer werden die Gäste nicht.

Heute beginnen wir mit dem schwulen Schweden. Der intoniert uns was aus “Hair”, damit er dieses Mal nicht zu Schlager ist. EEK! Der ZDF-Kostümbildner hat sich offensichtlich überlegt, wie wohl so ein Hippie aussieht und hat dem armen Petter einen dicken Ledergürtel um den Kopp geschnallt, so dass er vage aussieht wie Pocahontas im Karohemd. Außerdem hat man einen VW-Bus hinten auf die Bühne projiziert. Petter turnt über die Bühne, dass es vage aussieht wie ein epileptischer Anfall, und entblößt sogar den Allerwertesten (muss wohl so bei Hair). Das gibt Punktabzug beim ZDF! Außerdem singt er wie eine rostige Gießkanne und schnauft wie ein alter Elefant. Na, meins war das mal nicht. Was sagt die Jury? Der Glatzkopf (der übrigens das erste Phantom der Oper war, wie uns die Bauchbinde informiert), findet’s super. Katja Ebstein nörgelt (was ist los? war das Valium die Woche knapp???), vergibt aber insgesamt ein Plus. Uwe will vermutlich immer noch bei Petter punkten und lobhudelt, was das Zeug hält. Frau S. findet Petter voll in Ordnung und meint, da hätten wir schon Schlechteres gehört. Und er würde sich sicher mit den Musical-Kollegen verstehen. Ja, das ist wohl wahr.

Nun aber weiter im Text. Der blonde Wonneproppen Christina-Marie ist dran. Die sammelt erstmal Voting-Punkte mit der beiläufigen Erwähnung ihrer Goodwill-Tour in Afghanistan (”hat mich wahnsinnig berührt”). Aber was wird sie uns heute singen? Erst mal schwafelt sich Gottschalk wieder eins ab. Meatloaf sieht vage so aus, als sei er ins Koma gefallen. Nein, er ist noch wach, und doziert fleißig mit.

—-BREAK WEIL DIE ARBEIT ANRUFT UND SOMIT DAS BLONDI UND DAS FRETTCHENGESICHT VERPASST.—-

Sarah, die Frau mit den puschligen Haaren, singt mein Lieblingslied aus Cats, nämlich “Macavity”. Und das gar nicht schlecht. Die ist ja auch die einzige, die tanzen kann. Uwe Kröger hat es nicht gefallen. Weil wir kein Tier gesehen haben. Katja Ebstein sagt, da gäbe es noch mehr, was man auspacken könnte (EMERGENCYPAKET VALIUM, STAT!) Glatzi ist schon glücklich, dass da jemand gleichzeitig singen, spielen UND tanzen kann. Hm, das hätte ich für einen Hygienefaktor beim Musical gehalten, aber da divergieren wohl unsere Meinungen.

Kandidat 4, der MAR-zell. Hat beim letzten Mal fast geweint, sagt er. Und diesmal wird er alles geben. Nicht so wie die anderen. Er singt uns den Freddie Mercury. “I want to break free”. Naja, warum nicht. Mir ist das Ganze ein bisschen zu Musical, aber das ist ja OK in dem Fall. Puschliger Rusty-Haare hat er zumindest auch vom Kostümbildner bekommen. Und die spastischen Kniebeugen kann man ihm vielleicht abgewöhnen, wenn er mal auf Rollschuhen steht. Die Jury ist begeistert. Das rockt, sagt der Glatzkopf. Katja hat zu ihrer inneren Ruhe zurückgefunden und lobt die Akzente in der Stimme. Uwe behauptet wieder, er sei MAR-zell gegenüber kritisch, jaja, nachdem sich die puschligen Haare immer stärker an die Uwe-Frisur annähern, fürchtet er um seine Vorherrschaft auf der Musical-Bühne.

Aber jetzt kommt erst mal Anna-Maria. Da hab ich ja das letzte Mal meine 0,2 Zents dafür investiert. Frau S. findet sie auch sympathisch. Mal sehen, was jetzt kommt. Gottschalk schwafelt so lange, dass ich in der Zeit meine Wäsche trocknerfertig machen kann. Anna-Maria singt Grease. Naja, das war schon OK, aber jetzt nicht so, dass ich gleich eine CD davon gebrannt haben möchte. Die Jury, bitte. Uwe sagt, das Motto sei “Opfere einen Ton einer Emotion”, was er total gut findet. Also dem Motto bin ich immer treu, gerade, wenn ich mit dem iPod im Ohr die Wohnung putze und fröhlich laut Lieder mitsinge. Katja Ebstein ist auch angetan von der Emotion und findet Anna-Maria begnadet. Glatzi liebt Anna-Maria auch - die ist durch! Ins Finale! Auch Meatloaf küsst sie fröhlich auf die Backe, während ihre Konkurrenz vage verkniffen auf der Couch sitzt und aussieht wie ein mürrischer Karnevalsumzug 2 Minuten nach dem Glockenschlag um Mitternacht am Aschermittwoch.

Nächster Kandidat. Moppel Alexander hat auch Mama wieder mitgebracht, die große Plakate hochhält, und den Alex-Vater nicht zu Wort kommen lässt. Frau S. hofft darauf, dass es mal ein Meatloaf-Musical geben wird, denn da könne Alex gut die Hauptrolle spielen. Auch Gottschalk moderiert charmant Meatloafs Körperumfang an - zum Glück übersetzt der Dolmetscher offensichtlich ganz schlecht, und Meatloaf versteht nur Bahnhof. Alex singt uns den Glöckner aus Notre-Dame “Draußen”. Und rrrollt das RRRRR wie weiland der Prinz Orlofsky aus der Fledermaus. Zusätzlich hat Alex sich eine Art leicht BÄMISCHEN Akzentangeeignet, der mich auch irgendwie an k.u.k. Donau-Monarchie-Zeiten erinnert. Der Glatzkopf lobt die Inbrunst. Und die Grenzüberschreitung. Ja, sag ich doch, nämlich die nach Böhmen und Österreich. Bei Katja ist ganz stark die Verzweiflung angekommen. Und der Alex sei super für alle möglichen Rollen. Weil keine einer dieser allen möglichen Rollen die ist, die hier vergeben wird, jubelt die Konkurrenz auf der Couch fröhlich. Uwe hingegen beschwert sich, ihm hätte die Körperlichkeit bei der Glöckner-Präsentation gefehlt. Na gut, mit einem auf die Schulter geschnallten Buckel ist das vage schwierig, Uwe.

So, jetzt noch zu guter James Last (ZDF-Witz!) noch die Franzi. Der hat der Herrgott in die Kehle gespuckt. Sagt zumindest einer in der Homestory. Wenn man solche Freunde hat, braucht man sich um keine Bild-Zeitung mehr Gedanken machen. Man zeigt nochmal das kleine Kind von Franzi, um diesen Faux-Pas beim Voter rasch vergessen zu machen. Franzi singt “All That Jazz” aus Chicago, und hat dabei fiese Overknee-Strümpfe und ein Korsett an, so das sie wieder vage schwanger aussieht. Das Fernsehballett steppt im Hintergrund, so flott es kann. Unsere Katze ist nicht so angetan von der lautstarken Darbietung und legt die Ohren an. Na, dat war schon OK. Uwe findet, Franzi sei die stärkste Performerin, ABER sie hätte den Titel auf Deutsch singen sollen. Wegen den Senioren vor dem Bildschirm. Das sagt Uwe zwar nicht, aber denken wir. Auch Katja Ebstein sagt, unsere Heimat sei unsere Sprache. Hat da jemand am guten deutschen Eierlikör genippt, während Gottschalk mit Meatloaf geschäkert hat. “Wenn der Kinderspeck weg ist”, könne da noch viel aus Franzi werden, sagt Katja. Danke, Katja. Glatzi will, dass Katja auch mal über ihre Grenzen geht. Meatloaf scheint der Babyspeck nicht so viel auszumachen, und lobt die Performance.

Aber jetzt müssen wir ja erstmal anrufen, damit wir zu Fuß nach Hamburg gehen dürfen. Nein, heute dürfen wir nach Wien. Und sogar fliegen!!! Nicht mit Autostop. Gottschalk sagt, wenn wir anrufen, dann wären unsere Gewinnchancen gleich viel besser. Ach, so läuft das. Ich finde, wir sollten auch was gewinnen, wenn wir nicht gewinnen, das wär nur fair. Ich schaue aufmerksam dem Schnelldurchlauf an, weil ich ja die blonde Frau nicht gesehen habe (”Zu fett für Rollschuh!” ruft es da rechts von der Couch) und das Frettchen, das ganz herzig den Josef im Technicolor Dreamcoat intoniert. Hm, für wen soll man da jetzet anrufen. Man kann ja auch für eine Frau UND einen Mann anrufen, dann hat man die doppelte Gewinnchance. Ich muss aber eine SMS schicken, weil mein Telefon gerade den Akku entleert hat. Leider hat man aber die SMS-Nummer nur 2 Sekunden eingeblendet, und so muss das Franzi halt ohne meine Stimme auskommen, während Frau S. zur Musik von “Don’t cry for me, Argentina” passend den Zirkusmarsch intoniert “dit dit dideldidel dit dit dih dih”.

Frau Helen Schlachmichtot hält im Anschluss noch eine kurze Rede, währenddessen man immer noch nicht die Telefonnummer einblendet, wo ich anrufen kann. Ja gut, dann halt nicht. Und schon wird auch ausgezählt. Dabei sind: Der MAR-zell und das Frettchen. Bei den Mädels dabei: Franzi und Anna-Maria. Na, das sind ja mal gar keine Überraschungen. SPAN-NUNG!! Der Rollmops darf bleiben (bzw. rollt er ja eben nicht), der schwule Schwede muss heim zum Lebensgefährten. Bei den Frauen bleibt auch der blonde Brocken, der ZDF-Zuschauer ist eben auf der Seite von den Kandidaten, die auch die Blut- und Leberwurst zwischendurch nicht verschmähen.

Meatloaf hält noch einmal ein “Gelsenkirchen”-Schild (??) in die Kamera, und mit “Aquarius” und dem ZDF-Fernsehballett verabschieden wir uns: Gute Nacht, Köln. Und der Rest der Welt.

Tags: Gelaber

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