Brummfisch

Nach dem Essen, wo ein kleiner Japaner vor Lachen fast zusammenbrach, als ich versuchte, auf japanisch Ramen-Nudeln zu bestellen, hatten wir uns natürlich gleich nach Shibuya aufgemacht. So richtig schön ist der Jetlag ja erst, wenn man sich da durch die Massen aus der U-Bahn Richtung Scramble-Kreuzung zwängt. Wir haben dann mit einem schönen Starbucks-Kaffee die Kreuzung beobachtet und haben (nebst einem schönen großen Poster vom Herrn Matsumoto, da hängt immer eins!) folgende Modetrends ausgemacht:

- Mützen mit Bommel obendrauf
- Lila & knalltürkis
- Gelbe Schuhe
- Bunte Sneaker

Nachdem mich Frau S. vom Johnny’s Entertainment CD-Regal sowie den Bergen von Idol-Zeitschriften weggeschoben hatte, sind wir dann gleich in den Shibuya 109, um uns dem Trend entsprechend zu kleiden und besitzen jetzt beide Ausstellungsstück A, Mütze mit Bommel obendrauf. Ich habe mir aber noch die gelben Schuhe vorgemerkt, und Frau S., wie sollte es anders sein, die bunten Sneaker. Nach Stockwerk 6 im 109 erlitten wir aber einen leichten Techno-Overkill und enteilten der Szene des Geschehens, ohne dass ich mir noch einen kleidsamen Erich-Honnecker-Gedächtnishut erworben hätte.

Die zukünftigen Reisebudgets von Frau S. lassen aber nun weitere Einbußen befürchten, da Frau S. ihrer To-Do-Liste gleich nach “Immer Business-Class fliegen” “Und immer nach Tokio” sowie “Und da kräftig shoppen” hinzugefügt hat.

Daher habe ich uns heute erst einmal einen Tempel auf den Reiseplan geschrieben, die Götter freundlich stimmen, bevor wir nach Harajuku fahren. Wobei, einer meiner Lieblingsgötter hier hat nicht wirklich einen Tempel, das ist der Herr Tanuki, von dem immer kleine Statuen vor Restaurants stehen. Aber essen gehen wir ja auch viel, also.